7 Tipps, um sich von schlechten Gewohnheiten zu befreien
Essen – zu ungesund, Bewegung – zu wenig, hinzu kommen noch das Rauchen oder zu viel Alkohol: der Lebensstil vieler Menschen in Deutschland ist alles andere als gesund. Die meisten Personen wissen, dass sie ihrem Körper damit keinen Gefallen tun. Auf dem Weg zur Besserung scheitern nicht wenige an der Macht der Gewohnheit. Ein Psychologe gibt Tipps, wie man schlechte Gewohnheiten endlich überwinden kann.
Dr. Scott Bea ist Psychologe an der renommierten Cleveland Clinic (USA). In einem aktuellen Beitrag gibt der Experte Tipps, wie sich schlechte Angewohnheiten überwinden lassen. Denn oft wehren sich Menschen innerlich gegen Änderungen, obwohl sie sich genau diese eigentlich wünschen.
Der Mensch sucht oft Trost
„Wir suchen oft Trost – und das führt uns nicht selten zu einigen zwanghaften schlechten Gewohnheiten“, erklärt Bea. Mit etwas Planung, Anstrengung und Konzentration ließen sich solche Angewohnheiten jedoch ändern. Laut dem Psychologen lohnt sich das Vorhaben, denn die Belohnungen sind ein längeres Leben und ein verbessertes Selbstwertgefühl.
Selbstvertrauen ist der Wind in den Segeln der Veränderung
„Selbstvertrauen – der Glaube an die eigene Wirksamkeit und die Fähigkeit, den eigenen Kurs zu bestimmen – gibt uns Wind in die Segel, die wir für so gut wie jede Unternehmung brauchen“, schildert Bea. Er zeigt sieben einfache Möglichkeiten auf, die dabei helfen, sich von schlechten Gewohnheiten zu befreien.
1. Auf Unbehagen vorbereiten
Unabhängig davon, ob das Ziel der Veränderung eine Gewichtsabnahme, eine bessere Ernährung oder mehr körperliche Fitness ist, laut Bea besteht eine der besten Möglichkeiten, um schlechte Gewohnheiten abzulegen, darin, sich darauf einzustellen, dass man sich erst einmal unwohl fühlen wird. Dieses Gefühl des Unbehagens müsse man akzeptieren. Denn oft scheitern Veränderungen an der Unwilligkeit zu akzeptieren, dass etwas unangenehm sein wird.
2. Plan erstellen
Um eine neue Gewohnheit zu beginnen oder eine schlechte zu ändern, sollte ein Plan erstellt werden, schlägt der Psychologe vor. Dieser sollte ein Startdatum beinhalten sowie die Art und Weise, wie sich das Verhalten ändern soll. In dem Plan können dann Erfolge und Rückschläge in regelmäßigen Abständen festgehalten werden. Auf diese Weise lassen sich Fortschritte besser erkennen.
3. Realistische Ziele setzen
Menschen nehmen oft mehr auf sich, als sie verkraften können, warnt Bea. Zu hohe Erwartungen an sich selbst können leichter und schneller enttäuscht werden, was zu einer schnelleren Aufgabe führt. Statt beispielsweise 10 Kilo in einem Monat abnehmen zu wollen sei es ratsamer, ein bis zwei Kilo pro Monat anzupeilen oder nicht mehr weiter zuzunehmen.
4. Anreize schaffen
Anreize können dazu motivieren, unbequeme Zeiten zu überwinden. So könnte beispielsweise das Geld, das man normalerweise für Süßigkeiten oder Zigaretten ausgegeben hätte, in einer Spardose gesammelt werden. Mit dem Geld kann man sich dann eine symbolische Belohnung gönnen, wie beispielsweise eine Massage, ein Essen im Restaurant oder einen Kurzurlaub.
5. Ziele im Auge behalten
Machen Sie sich jedem Tag klar, welche Ziele erreicht werden sollen, empfiehlt der Psychologe. Ein bestimmter Gegenstand, wie ein Armband oder eine mitgeführte Notiz kann an dieses Ziel erinnern. Dies kann in schwachen Momenten eine Erinnerungsstütze sein.
6. Versuchungen fernhalten
Sorgen Sie dafür, nicht ständig in Versuchung zu geraten, rät Bea. Lagern Sie keine ungesunden Lebensmittel zu Hause, wenn Sie gesünder essen wollen. Vernichten Sie alle Tabakvorräte, wenn Sie das Rauchen aufgeben, kaufen Sie keinen Alkohol ein, wenn sie weniger trinken wollen.
7. Auf die Reise gehen
„Erkennen Sie, dass es eine Reise ist“, betont der Psychologe. Auch im Urlaub sei es normal, sich in ungewohnten Gefilden zu bewegen. Ähnlich verhalte es sich mit Veränderungen. Genau wie auf einer Reise gibt es Hindernisse zu überwinden und sie ist erst vorbei, wenn man am Ziel angekommen ist.
Nicht aufgeben
„Wir sind Gewohnheitstiere, und schlechte Gewohnheiten haben immer noch eine gewisse Macht über uns“, resümiert Dr. Bea. Falls Sie in alte Gewohnheiten zurückfallen, denken Sie daran, dass es manchmal viele Versuche braucht, bis man dort angekommen ist, wo man hin will. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: How to Break Bad Habits (veröffentlicht: 08.12.2020), health.clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.