Gewichtsreduktion mit Abnehm-Nudeln?
Viele Menschen, die ihr Gewicht reduzieren wollen, verringern ihren Verzehr an Kohlenhydraten und essen beispielsweise kaum noch oder gar keine Nudeln mehr. Doch eine Knolle aus Asien könnte dies ändern. Denn aus der Konjakwurzel hergestellte „Konjak-Nudeln“ könnten beim Abnehmen helfen. Sie werden daher manchmal auch als „Abnehm-Nudeln“ bezeichnet.
Gewichtsreduktion ohne Hungern, und zudem gesundheitliche Vorteile: Nudeln und anderen aus der Konjakwurzel hergestellten Lebensmitteln werden zahlreiche Vorzüge zugesprochen. Vor allem sollen solche Produkte lange sättigen und dadurch schlank halten beziehungsweise machen. Daher werden sie zum Teil auch als „Schlankmacher-Nudeln“ beworben. Doch was ist dran an dieser Pasta?
Sehr kalorienarm
Wie die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern in einer aktuellen Mitteilung erklärt, werden „Konjak-Nudeln“ aus der Konjakwurzel, der Knolle der Teufelszunge, hergestellt. Diese stammt aus dem asiatischen Raum.
Für die Herstellung der Nudeln wird die Wurzel zunächst getrocknet und dann zu Mehl verarbeitet. Die Konjakwurzel enthält den Ballaststoff Glucomannan, den der menschliche Körper nicht verwerten kann.
Dadurch, dass die Nudeln fast nur aus Ballaststoffen (Glucomannan) sowie Wasser (mehr 90 Prozent im verzehrfertigen Zustand) bestehen, sind sie sehr kalorienarm und enthalten aber auch kaum Nährstoffe.
Längeres Sättigungsgefühl
Den Angaben zufolge kann Glucomannan die 50-fache Menge seiner eigenen Masse an Wasser aufnehmen. Durch das Aufquellen im Magen sorgen die Nudeln für ein längeres Sättigungsgefühl.
„Das kann dabei helfen, weniger zu essen. Um sein Gewicht dauerhaft zu reduzieren, reicht der Verzehr von „Konjak-Nudeln“ jedoch nicht aus. Ausschlaggebend für die Gewichtsreduktion ist die gesamte Ernährung und nicht nur ein einzelnes Lebensmittel“, erläutert Antje Degner vom Fachbereich Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern.
Allerdings gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die durchaus zeigen, dass es dank der Konjak-Glucomannane zu einem Gewichtsverlust kommen kann. Und Forschende aus Thailand entdeckten in einer in der Fachzeitschrift „Diabetes Research and Clinical Practice“ veröffentlichten Studie einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Konjak-Ballaststoffen und dem Stoffwechselhormon Ghrelin, das am Hunger- und Sättigungsgefühl beteiligt ist.
Bei einem höheren Ghrelinspiegel steigt der Hunger. Glucomannan kann den Ghrelinspiegel nach dem Essen reduzieren sowie den Anstieg des Ghrelins in Nüchternphasen abmildern, was Heißhunger vorbeugt.
Ernährung dauerhaft umstellen
Laut der Verbraucherzentrale hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zwei Health Claims, sogenannte Gesundheitsversprechen, für Glucomannan bewertet: Angaben zur Gewichtsreduktion sowie zum Erhalt eines normalen Cholesterinspiegels sind erlaubt. Auch ein Hinweis auf Erstickungsgefahr bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme oder bei Schluckbeschwerden zählt zu den EFSA Vorgaben.
Das Fazit der Verbraucherzentrale M-V: Bei „Konjak-Nudeln“ handelt es sich um ein Produkt aus Wasser und Ballaststoff, das aufgrund seiner Nährstoffarmut keinen großen Gewinn für die Ernährung bringt. Die Zubereitungs- sowie Warnhinweise sollten unbedingt beachtet werden.
Wer eine dauerhafte Gewichtsreduktion anstrebt, sollte seine Ernährung umstellen. Empfehlenswerte Lebensmittel sind vor allem Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst, aber auch Vollkornprodukte, fettarmer Fisch und Fleisch und kalorienfreie Getränke, wie Wasser oder ungesüßter Tee. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- S. Chearskul, W. Kriengsinyos, S. Kooptiwut, S. Sangurai, S. Onreabroi, M. Churintaraphan, N. Semprasert, W. Nitiyanant: Immediate and long-term effects of glucomannan on total ghrelin and leptin in type 2 diabetes mellitus; in: Diabetes Research and Clinical Practice, (veröffentlicht online: 24.12.2008 und in: Volume 83, Issue 2, E40-E42, 01.02.2009), Diabetes Research and Clinical Practice
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.