Zur Beruhigung des Geistes helfen Achtsamkeitsübungen
09.04.2015
Wenn der Geist nicht zur Ruhe kommt, bedeutet das für Betroffene häufig Stress, Anspannung und eine grundsätzliche Unzufriedenheit. Nicht selten fällt das Einschlafen schwer, so dass Schlafmangel die Folge ist. Die Nachrichtenagentur „dpa“ sprach mit Dr. med. Christa Roth-Sackenheim vom Bundesverband Deutscher Nervenärzte (BVDP) über Achtsamkeitsübungen, mit denen man den Geist beruhigen kann.
Mit Achtsamkeitsübungen gezielt das Hier und Jetzt bewusster erleben
Wenn der Geist nicht zur Ruhe kommen kann, entsteht Anspannung, Stress und Unzufriedenheit. Nicht selten nehmen die Betroffenen ihre Bedürfnisse nicht mehr wahr, so dass ein Teufelskreis entsteht. Roth-Sackenheim rät zu gezielten Übungen, die die Achtsamkeit schärfen, so dass die Wahrnehmung des aktuellen Augenblicks verbessert und das Hier und Jetzt bewusster erlebt wird. „Dadurch können die Konzentrationsfähigkeit, die Genussfähigkeit und auch die Stimmung günstig beeinflusst werden“, erläutert die Expertin.
Die Ärztin und Psychotherapeutin empfiehlt eine Übung unmittelbar nach dem Aufwachen am morgen. So könne man noch einige Minuten im Bett liegen bleiben und sich das Wachsein bewusst machen. Dabei solle tief in den Körper und in die Atmung hineingespürt werden. Die Atmung eigne sich generell gut, um die Achtsamkeit zu trainieren. „So kann man immer wieder am Tag die Aufmerksamkeit auf die Atmung lenken, versuchen, sich mit dem Atmen zu verbinden und die Qualität des Atmens zu erspüren“, berichtet Roth-Sackenheim. Auch das gezielte Konzentrieren auf den Moment könne helfen. Die Expertin rät dazu, in der Anfangsphase ein paar Minuten pro Tag fest für die Übungen einzuplanen.
Mit gezielten Übungen können Körper und Geist zur Ruhe kommen
Eine andere Möglichkeit, den Geist zur Ruhe kommen zu lassen, besteht in angeleiteten Seminaren oder Kursen. Tai Chi, Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung sind nur einige Übungssysteme, mit denen man Achtsamkeit erlernen und fördern kann. Meditation kann ebenfalls hilfreich sein. Wichtig ist eine angenehme Umgebung, die ein Gefühl der Ruhe und Entspannung erzeugt, sowie ein Rahmen, der Vertrauen schafft und es den Betroffenen ermöglicht, die immer wieder kreisenden Gedanken loszulassen.
Roth-Sackenheim weist darauf hin, dass Menschen mit psychischen Problemen häufig noch stärker unter dem Gedankenkreisen leiden. „Bei ständigem Gedankenkreisen können die Gedanken oft nicht mehr geordnet und nicht zu Ende gedacht werden – sie führen zu keinem Ziel“, erläutert sie. Betroffene könnten in speziellen Psychotherapien ihre Achtsamkeit schulen. (ag)
>Bild: twinlili / pixelio.de
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.