Allergiepflanze Ambrosia wird zunehmend in Deutschland zum Problem
Ambrosia sorgt zunehmend auch in Deutschland für heftige Allergiebeschwerden. Aufgrund des Klimawandels findet das aus Nordamerika eingeschleppte Kraut mittlerweile auch hierzulande geeignete Wachstumsbedingungen vor. Forscher des Braunschweiger Julius Kühn-Instituts fordern eine bundesweit einheitliche Melde- und Bekämpfungspflicht für die Beifuß-Ambrosie.
Ambrosia kann heftige allergische Reaktionen auslösen
Den Wissenschaftlern zufolge müssten die Gewächse rechtzeitig vor der Blüte ausgerissen werden. Denn die Pollen der Ambrosia können bereits in kleinsten Mengen heftige allergische Reaktionen hervorrufen, wie etwa Heuschnupfen, Bindehautentzündung, allergisches Asthma, Ekzeme oder Nesselsucht. Studien zufolge wird sich die Konzentration von Ambrosia-Pollen bis zum Jahr 2015 hierzulande vervierfachen.
Am 27. Juni findet der Ambrosia-Tag statt, an dem auf das wachsende Problem aufmerksam gemacht werden soll. Denn jeder einzelne kann den Kampf gegen die hochgradig allergene Pflanze unterstützen, in dem er Vorkommen des Gewächses meldet und es gegebenenfalls ausreißt.
Der Grund für die Ausbreitung der auch Beifußblättriges Traubenkraut oder Beifuß-Ambrosie bezeichneten Pflanze ist auf den Klimawandel zurückzuführen. Während Ambrosia hierzulande noch verhältnismäßig gering verbreitet ist, plagt sie in wärmeren Ländern wie Ungarn, Italien oder Frankreich schon seit langem die Allergiker. Besonders ungünstig wirkt sich auch ihre lange Blühzeit von Juli bis Oktober aus.
Bundeseinheitliche Regelung zur Bekämpfung von Ambrosia gefordert
„Länder wie die Schweiz oder Ungarn haben bereits reagiert und verpflichten Landbesitzer, das Aufblühen der Pflanze zum Beispiel durch rechtzeitiges Ausreißen zu verhindern”, berichtet die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. Auch in Deutschland sei eine solche gesetzliche Regelung sinnvoll, da die Pollen nicht an der Ländergrenze Halt machten. „Gartenbesitzer sollten gegen die Pflanze vorgehen, etwa indem sie die Pflanze den Behörden melden oder die Ambrosia selber ausrupfen“, so Krautsberger.
Am stärksten verbreitet ist Ambrosia in Bayern, Hessen, Brandenburg und Baden-Württemberg. Einige Städte haben bereits auf das Problem reagiert und bekämpfen die Pflanze systematisch. So sind in Berlin jedes Jahr sogenannte Ambrosia-Scouts im Einsatz, die das Kraut beseitigen. Baden-Württemberg hat angekündigt, bis zum Sommer ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung von Ambrosia vorzulegen.
Hierzulande bereitet die Pflanze den Landwirten als Ackerkraut noch keine Probleme, wie es beispielsweise in Ungarn der Fall ist. In Deutschland ist Ambrosia bisher nur in Hausgärten, auf Brachen, an Feldrändern, auf Schnittblumenfeldern und auf Baustellen zu finden, informiert das Julius Kühn-Institut. (ag)
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