Natürliches Glutamat im Essen oft nicht erkennbar
Ob in asiatischem Essen, Fertiggerichten, Chips oder Würzsoßen: Der Zusatzstoff Glutamat ist nach wie vor in vielen Lebensmitteln vorhanden. Oft findet sich jedoch kein entsprechender Hinweis auf der Verpackung, was bei Menschen mit einer Glutamat-Unverträglichkeit schnell zu allergischen Reaktionen führen kann. Schwierig ist außerdem, dass Glutamat auch in naturbelassenen Lebensmitteln wie z.B. in Käse oder Tomaten vorkommt.
Zahlreiche Fertig- und Tiefkühlgerichte enthalten die Salze
Der Geschmacksträger Glutamat wird in zahlreichen Fertig- und Tiefkühlgerichten sowie Gewürzmischungen und Würzsoßen eingesetzt, in asiatischen Ländern steht es sogar als ganz normales Würzmittel auf dem Tisch. Doch das weiße Pulver steht schon länger unter genauer Beobachtung, denn Kritiker vermuten bei hoher Dosierung einen Zusammenhang zu Nervenkrankheiten wie Alzheimer und Parkinson. Zudem kann es im Falle einer Glutamat-Unverträglichkeit („Chinarestaurant-Syndrom“) zu allergieähnlichen Symptomen wie z.B. Mundtrockenheit, Kribbeln oder Taubheitsgefühl in der Mundhöhle, Juckreiz im Hals, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Übelkeit kommen.
Glutamat in Tomaten muss nicht deklariert werden
Dementsprechend versuchen viele Menschen, so wenig Glutamat wie möglich zu verzehren – doch das ist schwieriger als gedacht. Denn bei dem meist verwendeten Mononatriumglutamat handelt es sich um die Salze der nicht-essentiellen Glutaminsäure, welche in kleinen Mengen natürlicherweise z.B. in Tomaten oder allen eiweißhaltigen Lebensmitteln vorkommt. Ist das Glutamat in dieser Form und nicht als Zusatzstoff in einem Lebensmittel enthalten, müsse es jedoch nicht in der Zutatenliste aufgeführt werden, erklärt Carolin Eckert vom TÜV Süd gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“.
Bis zu 1,7 Gramm am Tag sind in Asien normal
Der Verbraucher kann daher noch so vorsichtig sein – oft merkt er gar nicht, dass sich in seinem Essen Glutamat versteckt. Auch Lebensmittel mit der Aufschrift „ohne Zusatz von Geschmacksverstärker“ könnten der Expertin nach kleine Mengen des Pulvers enthalten, wenn z.B. Hefeextrakt oder Tomaten auf der Verpackung angegeben sind. Doch dies stellt normalerweise keine Gefahr dar, denn selbst durch eine glutamatreiche Kost würde laut dem Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung e. V. (UGB) lediglich die Menge erreicht, die in asiatischen Ländern ganz normal ist. Hier würden demnach rund 1,2-1,7 Gramm an Geschmacksverstärker am Tag verspeist – von einer besonderen Häufung an Alzheimer oder Parkinson-Fällen sei jedoch in China oder Japan nichts bekannt, so der UGB. (nr)
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