Zahl der FSME-Fälle hat sich mehr als verdoppelt
In Baden-Württemberg sind seit Jahresbeginn fast doppelt so viele Menschen an der von Zecken übertragenen Infektionskrankheit FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) erkrankt wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die gesamte Region sei Risikogebiet. Experten empfehlen, sich impfen zu lassen.
Überträger gefährlicher Krankheiten
Experten weisen immer wieder darauf hin, wie wichtig es ist, sich vor Zecken zu schützen. Die kleinen Blutsauger können schließlich gefährliche Infektionskrankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose übertragen. Erstere ist vor allem im Süden Deutschlands verbreitet, wie eine neue Karte der FSME-Risikogebiete zeigt. In Baden-Württemberg hat sich die Zahl der FSME-Fälle mehr als verdoppelt.
Vorbeugung gegen eine Ansteckung
Wie das Sozialministerium Baden-Württemberg berichtet, wurden dem Landesgesundheitsamt in Stuttgart seit Jahresbeginn bereits 32 Erkrankungen gemeldet – im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 14. Betroffen waren Personen im Alter von elf bis 78 Jahren.
„Ganz Baden-Württemberg ist FSME-Risikogebiet. Ich rate allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich häufig in der freien Natur und naturnahen Gärten aufhalten, sich dringend impfen zu lassen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha.
„Die gut verträgliche Schutzimpfung ist die wirksamste Vorbeugung gegen eine Ansteckung“, so der Grünen-Politiker.
Warmes und feuchtes Klima steigert Zecken-Aktivität
„Warmes und feuchtes Klima steigert die Aktivität der Zecken. Damit steigt auch die Gefahr, dass durch einen Zeckenbiss Krankheiten wie die FSME oder Borreliose auf den Menschen übertragen werden“, erklärte Lucha.
Medizinern zufolge infizieren sich rund 90 Prozent der an FSME Erkrankten bei Freizeitaktivitäten. Insbesondere bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen. Bei etwa einem Drittel der Infizierten treten Krankheitserscheinungen auf.
Zunächst kommt es zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel.
Bei manchen Patienten entstehe laut Ärzten auch eine Hirnhaut- und Gehirnentzündung mit der Gefahr der Schädigung des Rückenmarks. Im Extremfall verläuft die Krankheit tödlich.
Gegen FSME selbst stehen keine Medikamente zur Verfügung, lediglich die Symptome können behandelt werden.
FSME-Infektionen durch Rohmilch
Das Ministerium weist darauf hin, dass die Erkrankten die Infektion nicht in allen Fällen über einen Zeckenstich erworben haben. Bei sieben Fällen bestehe der Verdacht, dass die FSME über den Verzehr von Ziegenrohmilch übertragen wurde.
Schon vor Monaten hatten Experten berichtet, dass FSME-Infektionen auch durch Rohmilch möglich sind.
Laut dem baden-württembergischen Sozialministerium können Ziegen, aber auch Kühe und Schafe, die von einer infizierten Zecke gestochen werden, das Virus über mehrere Tage über die Milch ausscheiden.
Die Impfung schütze nach derzeitigem Kenntnisstand auch gegen diesen Übertragungsweg. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.