Mediziner versuchen den altersbedingten kognitiven Niedergang aufzuhalten
Mit dem voranschreitenden Alter bauen unser Gedächtnis und unser Gehirn langsam ab. Gibt es Mittel und Wege, um diesen natürlichen altersbedingten kognitiven Niedergang aufzuhalten oder zu verlangsamen? Forscher fanden jetzt heraus, dass Bewegung und jegliche Art von Übungen, welche über einen längeren Zeitraum die Herzfrequenz erhöhen, vorteilhafte Auswirkungen für das Gehirn haben und vor dem kognitiven Abbau schützen können.
Ein Team aus Wissenschaftlern der University of Maryland, der Marquette University und des Medical College of Wisconsin stellte bei seiner Untersuchung fest, dass sogenannte aerobe Übungen den altersbedingten kognitiven Abbau des Gedächtnisses aufhalten können. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrere Studie in der Fachzeitschrift “Journal of Alzheimer’s Disease” (JAD).
Aerobe-Übungen können die allgemeine Stimmung verbessern
Sogenannte aerobe Übungen wirken sich positiv auf die Gesundheit des Herzens und des Gehirns aus. Einige der Vorteile treten bereits nach einer kurzen Radtour auf, wie beispielsweise eine Verbesserung der allgemeinen Stimmung. Andere Vorteile sind erst feststellbar, nachdem bestimmte Übungen für einen Zeitraum von mehreren Wochen durchgeführt wurden, erklären die Autoren. Bei ihrer Untersuchung mussten die Probanden 12 Wochen lang aerobe Übungen durchführen. Bei der Untersuchung wollten die Wissenschaftler eigentlich herausfinden, ob die regelmäßigen aeroben Übungen die leichten kognitiven Beeinträchtigung positiv beeinflussen können.
Übungen zur Erhöhung der Herzfrequenz können vorteilhaft für das menschliche Gehirn sein
Die Ergebnisse zeigen, dass die beste Art von Fitness für Ihren Geist jegliche Art von aerobe Übungen sind. Diese sollten regelmäßig und konsequent für mindestens 45 Minuten durchgeführt werden. Im Frühjahr veröffentlichte Forschungen ergaben bereits, dass jede Art von Übung zur Erhöhung der Herzfrequenz vorteilhafte Auswirkungen auf das menschliche Gehirn hat. Solche Übungen werden auch als aerobe Übungen bezeichnet, fügen die Mediziner hinzu.
Körperliche Aktivität hilft gegen Depressionen
Je nachdem welche gesundheitlichen Vorteile Sie erzielen möchten, sollten Sie verschiedene sportliche Übungen durchführen. Sie können einfach einen flotten Spaziergang oder Joggen in ihren Alltag integrieren. Bei Menschen mit Depressionen reicht es beispielsweise aus, wenn sie zehn Tage in Folge jeweils 30 Minuten zu Fuß auf einem Laufband gehen, sagen die Wissenschaftler. Dadurch werde eine klinisch relevante und statistisch signifikante Reduktion der Depressionen erreicht.
Aerobe Übungen könnten zur Behandlung von Angststörungen und klinischen Depressionen eingesetzt werden
Regelmäßige aerobe Übung bewirkt bemerkenswerte Veränderungen an Ihrem Körper, dem Stoffwechsel, dem Herzen und der Stimmung, erläutern die Autoren. Solche Übungen haben die einzigartige Fähigkeit zu berauschen und zu entspannen. Durch Stimulation und Entspannung würden beispielsweise Depressionen und Stress abgebaut. Auch Ausdauersportler profitieren von diesen Vorteilen. Klinische Studien ergaben, dass aerobe Übungen erfolgreich verwendet werden können, um Angststörungen und klinische Depressionen zu behandeln.
Wodurch entstehen die festgestellten Vorteile?
Die Forscher sind immer noch nicht sicher, warum diese Art von Übungen so vorteilhaft auf das Gehirn wirken. Die Vorteile könnten mit einem erhöhten Blutzufluss zu tun haben, welcher das Gehirn mit frischer Energie und Sauerstoff versorgt, so die Vermutung. Die Übungen führten zu einer erhöhten Konnektivität in zehn Regionen des Gehirns. Die festgestellten schützenden Effekte von aerober Übungen auf die Kognition, können möglicherweise durch die Verbesserung der neuronalen Rekrutierungsmechanismen erklärt werden, schreiben die Mediziner. Durch diese werde eventuell die sogenannte kognitive Reserve erhöht.
Aerobe Übungen reduzieren die Ebenen der Stresshormone Adrenalin und Cortisol
Aerobe Übungen können auch Menschen helfen, welche nicht unter klinischen Depressionen leiden. Betroffene fühlen sich durch die Übungen weniger gestresst, was durch die reduzierten Ebenen der körpereigenen Stresshormone Adrenalin und Cortisol ausgelöst wird, fügen die Experten hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.