Mediziner streiken an den Privatkliniken der Helios GmbH
11.04.2011
An bundesweit allen Helios-Kliniken hat heute ein Warnstreik der Ärzte begonnen. Aufgerufen zu dem dreieinhalb stündigen Streik hat die Ärztegewerkschaft „Marburger Bund“. Die Mediziner fordern eine Erhöhung ihrer Gehälter um „linear 5 Prozent“, wie ein Sprecher der Mediziner-Gewerkschaft sagte.
Die Ärzte der privaten Helios-Kliniken beklagen, sie würden mehr als ein Jahr auf einen erneuerten Tarifvertrag warten. „Nun ist man am Ende der Geduld“. Vor Beginn der heutigen fünften Verhandlungsrunde mit Helios sind bundesweit mehrere Hundert Ärzte dem Aufruf des Marburger Bundes gefolgt und in den Warnstreik getreten. Der Streik begann um 8.00 Uhr und endete bereits um 11.30 Uhr. In dieser Zeit wurden Patienten nur im Notfall versorgt.
Ärztegewerkschaft kündigte Tarifverträge
Mit dem Streik wollen die Mediziner den Druck auf die Geschäftsführung der Krankenhäuser erhöhen. Bislang zeigte die Arbeitgeberseite „kaum eine wirkliche Bereitschaft zur Einigung“, so der Marburger Bund. Man fordere eine „lineare Erhöhung um fünf Prozent“. Außerdem soll die Vergütung der Nachtarbeit verbessert werden; bisher zahlt Helios einen Zuschlag in Höhe von 1,28 Euro pro Stunde. Für den nächtlichen Bereitschaftsdienst fordert die Gewerkschaft die Einführung eines Zuschlages von 25 Prozent des Stundenentgelts. Auch Überstunden und Samstagsarbeit sollen zukünftig besser bezahlt werden.
Die Ärztegewerkschaft hatte den Tarifvertrag bereits Ende März gekündigt und entsprechende Forderungen an die Kliniken der Helios GmbH übersandt. Nachdem die Verhandlungen zu keinem Ergebnis führten, seien „Warnstreiks unvermeidlich geworden“. Eine Stellungnahme von Seiten der Kliniken liegt derzeit nicht vor. Im Marburger Bund sind angestellte und verbeamtete Ärzte gewerkschaftlich organisiert. (sb)
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Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
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