Der Anteil der verordneten Heilmittel ist in der ersten Jahreshälfte 2010 deutlich angestiegen. Am häufigsten wurde die Krankengymnastik verschrieben.
Das Verschreiben von Heilmitteln hat im ersten Halbjahr diesen Jahres deutlich zugenommen. Unter Heilmittel versteht man Gesundheitsleistungen wie Krankengymnastik, Ergotherpie oder auch Sprachtherapie.
Laut Angaben der gesetzlichen Techniker Krankenkasse (TK) haben Deutschlands Ärzte im ersten Halbjahr Heilmittel im Gesamtwert von rund 2,2 Milliarden Euro an Patienten verschrieben. Das bedeutet im Vorjahresvergleichszeitraum ein Zuwachs von insgesamt acht Prozent. Die Kasse stützt sich in ihren Angaben auf Auswertungen des Krankenkassen-Spitzenverbandes GKV.
In der ersten Jahreshälfte 2010 erhielt im Durchschnitt jeder gesetzlich Krankenversicherte Heilmittel im Wert von 31 Euro verordnet. Am meisten Heilmittel wurden in den Städten Hamburg, Berlin und in dem Bundesland Sachsen verschrieben. Hier lag der Pro-Kopf-Durchschnitt bei rund 40 Euro. Den niedrigsten Wert erreichte die Region Westfalen-Lippe, hier lag der durchschnittliche Wert bei nur 23 Euro.
Rein statistisch betrachtet lag der Wert einer Heilbehandlung bei rund 170 Euro. Am häufigsten wurde die Krankengymnastik verordnet. Ein solche Gymnastik wird zumeist bei Rückenschmerzen verschrieben. Der Einzelwert lag hierbei bei rund 632 Euro je Behandlungsablauf. Danach folgt mit größerem Abstand die Ergotherapie. Bei dieser Therapieform werden Menschen beim Erlernen von Alltagshandlungen- und Problemen unterstützt. Das Angebot richtet sich sowohl an Kinder als auch Erwachsenen. Allerdings ist die Anzahl der Kinder deutlich höher. Die Gesamtkosten für diese Behandlungsform bezifferte der GKV-Verband mit 198 Millionen Euro. Die Sprachtherapie schlug mit insgesamt 171 Millionen zu Buche.
Bereits im Oktober haben sich der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) darauf verständigt, das Budget im Bereich der Arznei- und Heilmittel zu erhöhen. Demnach wird das jährliche Budget der niedergelassenen Ärzte für die Verschreibung von Arzneien und Heilmitteln ab 2011 durch die neuen Vorgaben um je 60 Millionen Euro erhöht. (19.11.2010, sb)
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