Ab 2025 muss sich Deutschland auf einen Ärztemangel einstellen
01.10.2013
Der häufig in den Medien angekündigte Ärztemangel wird noch einige Jahre auf sich warten lassen. Das ergab eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Demnach gehört Deutschland derzeit zur Spitzengruppe im internationalen Vergleich bei der ärztlichen Versorgung: Für 1.000 Einwohner sind statistisch gesehen 3,84 Ärzte da. Ab dem Jahr 2025 muss jedoch mit einem Ärztemangel gerechnet werden.
Ärztemangel aufgrund der alternden Bevölkerung
Deutschland leidet nicht an Ärztemangel. Jährlich werden in den kommenden Jahren etwa 6.600 Ärzte aus dem Berufsleben ausscheiden. „Diesen stehen aber jährlich etwa 10.000 Absolventen der Humanmedizin gegenüber“, heißt es in einer Mitteilung des IW. Bei einer gleich bleibenden Bevölkerungszahl ist die Zahl der Ärzte zwischen 1999 und 2011 sogar um 92.000 gestiegen. „Über ihre ärztliche Versorgung brauchen sich die Deutschen vorerst keine Sorgen zu machen“, heißt es weiter. Es würden derzeit auch mindestens 31.000 Ärzte aus dem Ausland in Deutschland praktizieren. Zum Teil handele es sich dabei um deutsche Staatsbürger, die aufgrund hoher Zulassungshürden im Ausland studiert hätten, teilt das IW mit. Bei der Ärztedichte mit 3,84 Ärzten pro 1.000 Einwohner gehöre Deutschland zu den Spitzenreitern im internationalen Vergleich. „Die USA kommen auf einen Wert von 2,46, Japan auf 2,21“, so das Institut.
Trotz der derzeitigen Ärztedichte ist ab dem Jahr 2025 mit einem Ärztemangel zu rechnen. Das IW gibt als Ursachen vor allem eine erhöhe Zahl von Ärzten, die aus dem Berufsleben ausscheiden wird sowie die alternde Bevölkerung an. Aufgrund des demographischen Wandels müssten dann rund 9.500 Ärzte ersetzt werden. Da es immer mehr ältere Menschen gibt, erhöht sich gleichzeitig der Bedarf an ärztlicher Versorgung. Beides zusammen könnte einen Ärztemangel zur Folge haben. Um das Problem zu lösen, sollten laut IW mehr Ausbildungsplätze für Humanmediziner und erleichterte Zugangsbedingungen geschaffen werden. „Daneben werden sich die in jüngster Zeit deutlich erleichterten Zuwanderungsbedingungen für Ärzte aus dem Ausland sehr positiv für Deutschland auswirken.“ (ag)
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