Ärztenachwuchs: Ostfriesland wirbt mit Stipendien
11.10.2014
Experten macht seit längerem zu schaffen, dass es in den kommenden Jahren zu einem Ärztemangel, vor allem im ländlichen Bereich, kommen könnte. Ostfriesland hat bereits jetzt darauf reagiert und wirbt mit Stipendien um Nachwuchs. Mediziner können dort arbeiten, wo andere Urlaub machen.
Arbeiten wo andere Urlaub machen
Arbeiten in Ostfriesland, da, wo andere Urlaub machen: Wie aus einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hervorgeht, können diejenigen, die sich als Landarzt zu einem dreijährigen Job in Ostfriesland verpflichten, zuvor mit etwas Glück ein Stipendium für das Medizinstudium ergattern. Demnach fördert der Landkreis Leer zum fünften Mal bis zu fünf Studenten. Dieses Rezept soll als Mittel gegen den drohenden Ärztemangel in der Zukunft wirken und bereits jetzt medizinischen Nachwuchs anlocken.
Drei Jahre verpflichtet
Dabei hat nun erstmals ein angehender Mediziner einen Dreijahresvertrag speziell für Borkum abgeschlossen. Der Oldenburger Student Lars Christians verpflichtete sich dazu, der Insel nach seinem Studium und der Facharztausbildung als Arzt zur Verfügung zu stehen. Laut der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte er: „Das passt total gut für mich, denn ich kenne Borkum gut.“ Christians ist den Angaben zufolge dort aufgewachsen.
Drohende Versorgungslücken im ländlichen Raum
Erst vor kurzem waren Zahlen über den befürchteten künftigen Ärztemangel bekannt gegeben worden. So hatte eine Repräsentativbefragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des NAV-Virchow-Bundes ergeben, dass ein Viertel der Fach- und Hausärzte in Deutschland in den kommenden fünf Jahren ihre Praxis aufgeben werden. Die drohenden Versorgungslücken insbesondere im ländlichen Raum, könnten bis zum Jahr 2020 drastisch zunehmen. Wenn ein Arzt sich um 2.100 Einwohner oder mehr kümmern muss, wird von einer Unterversorgung gesprochen. (ad)
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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