500.000 Dollar Schadensersatz für Beleidigungen einer Ärztin während einer OP – Handy zeichnete alles auf
Eine 42-jährige Ärztin in den USA muss einem Patienten rund 500.000 Dollar Schadensersatz zahlen, weil sie während einer Darmspiegelung über den Mann lästerte. Zwar war der Patient sediert und bekam von den Beleidigungen der Ärztin nichts mit, sein Smartphone zeichnet jedoch alles auf.
Ärztin beleidigt Patienten während Narkose
„Ich hätte dir am liebsten schon vorhin beim Beratungsgespräch ein paar Ohrfeigen gegeben”, sagte die 42-jährige während der Behandlung. Zudem riet sie einer Assistentin, den Patienten besser nicht anzufassen, „sonst bekommst du noch Syphilis oder sowas am Arm“. Den Ausschlag am Geschlechtsteil des Mannes kommentierte die Ärztin zudem mit einer weiteren Diffamierung: „Es ist vermutlich Tuberkulose am Penis.“ Aus Gerichtsdokumente sei zudem hervorgegangen, dass auch der Gastroenterologe, der die Darmspiegelung durchgeführt hatte, den Patienten beleidigt habe, schreibt die „Washington Post“. „Solange es kein Ebola ist, bist du nicht in Gefahr“, soll er gesagt haben. Der Zeitung zufolge hat der Gastroenterologe zudem nichts dagegen unternommen, dass die Ärztin in die Krankenakte des Mannes schrieb, dass er an Hämorrhoiden leidet, obwohl das nicht nicht stimmte.
Patient forderte 1,75 Millionen Dollar Schadensersatz für Lästereien der Ärztin
Der Mann hatte das Smartphone nach eigenen Angaben auf Aufnahme gestellt, um das Vorgespräch mit der Ärztin später noch einmal in Ruhe anhören zu können. Als er dann für die Darmspiegelung in den OP gebracht wurde, vergaß er, das Smartphone auszuschalten. Es steckte noch in der Hose des Patienten, die unter dem OP-Tisch lag. Als er nach dem Eingriff die Aufzeichnung anhörte, war er zutiefst erschüttert.
Der Mann verklagte die Ärztin daraufhin und forderte 1,75 Millionen Dollar Schadensersatz. Die Richter diskutierten lange über den Fall. „Wir kamen schließlich zu dem Schluss, dass wir ihm etwas geben müssen. Einfach um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder passiert”, erklärte einer der Geschworenen gegenüber der Zeitung. Allein für das „Syphilis- und Tuberkulose“- Zitat setzten sie einen Schadensersatzanspruch von 100.000 Dollar an. Alle übrigen Zitate wurden auf weitere 400.000 Dollar aufsummiert, so dass dem Mann insgesamt 500.000 Dollar Schadensersatz für die Lästereien der Ärztin zugesprochen wurden.
Die 42-Jährige hat ihren Dienst in der Klinik mittlerweile quittiert. „Da war nicht viel Gegenwehr, schließlich war alles auf Band”, zitierte die Zeitung einen der Geschworenen. (ag)
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