Schweinepest in Niedersachsen nachgewiesen
Im Herbst 2020 wurde erstmals ein Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland festgestellt. Nun wurde die Tierseuche erstmalig in Niedersachsen nachgewiesen. Besteht auch ein Risiko für Menschen, wie manche befürchten?
Laut einer aktuellen Mitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat die Afrikanischen Schweinepest (ASP) erstmals Niedersachsen erreicht. Der Ausbruch ist demnach in einem landwirtschaftlichen Betrieb im südlichen Landkreis Emsland festgestellt worden. Inzwischen liegt auch die Bestätigung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vor.
Erster Fall in Deutschland vor zwei Jahren
Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf seiner Webseite erklärt, war in Deutschland ein erster Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im September 2020 bei einem Wildschwein im Landkreis Spree-Neiße bekannt geworden.
Seitdem wurden Fälle in Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern sowie Baden-Württemberg und nun auch in Niedersachsen registriert.
„Es war leider nur eine Frage der Zeit, wann die Schweinepest auch Niedersachsen erreicht“, so die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast.
Weitere Ausbreitung verhindern
Am Freitag, den 1. Juli, wurde im Lebensmittel- und Veterinärinstitut des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) das Virus der Afrikanischen Schweinepest in einer konventionellen Schweinehaltung im Emsland nachgewiesen. Das Untersuchungsergebnis wurde durch das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bestätigt.
„Unser wichtigstes Ziel ist es nun, die weitere Ausbreitung zu verhindern, damit wir keinen Flächenbrand erleben. Achten Sie auf die Einhaltung der Biosicherheit in ihrem Betrieb“, sagte Otte-Kinast an die Landwirtinnen und Landwirte gewandt.
In Bezug auf den aktuell betroffenen Betrieb richtete die Ministerin den dringenden Appell an die Bevölkerung im Sinne der äußerst wichtigen Prävention von einem „Seuchen-Tourismus“ ins Emsland abzusehen.
Keine Zoonose
Wie es in der Mitteilung heißt, ist das Virus sehr stabil und bleibt in der Umwelt lange infektiös. Es kann durch bestimmte Fleischprodukte, jedoch auch durch kontaminiertes Futter, Fahrzeuge, Kleidung oder Werkzeuge übertragen werden.
Das Risiko einer Verschleppung des ASP-Virus ist daher unbedingt zu verringern. Schweinehalterinnen und Schweinehalter, die zudem Jagdausübende sind, sollten die Gefahren einer Einschleppung des Erregers durch ihre Fahrzeuge, Kleidung, Hunde oder durch den Kontakt zu ihren Tieren besonders beachten.
Die Infektion mit ASP führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung, die fast immer tödlich ist.
Aber die ASP ist keine Zoonose, also zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionskrankheit, und daher für den Menschen ungefährlich, erklärt das FLI. Andere Haus- und Wildtiere sind laut den Fachleuten ebenfalls nicht empfänglich für die ASP. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Afrikanische Schweinepest in Niedersachsen nachgewiesen, (Abruf: 03.07.2022), Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Afrikanische Schweinepest (ASP): Informationen zu Fällen in Deutschland, (Abruf: 03.07.2022), Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
- Friedrich-Loeffler-Institut: Afrikanische Schweinepest, (Abruf: 03.07.2022), Friedrich-Loeffler-Institut
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.