Laut einer Studie bietet das neue Vaginal-Gel keinen Schutz vor dem HIV-Virus.
(20.09.2010) Viel Hoffnung verbanden Wissenschaftler und Mediziner mit der Entwicklung eines neuartigen Vaginal-Gels. Das Gel sollte vor einer Infektion mit dem HIV-Virus schützen. Das Gel soll einen Wirkstoff enthalten, der verhindern soll, dass das AIDS-Virus an Zellen im Körper anhaften und anschließend in sie eindringen kann. Im Rahmen einer viereinhalb Jahre langen Studie wurde das Präparat Vaginal-Gel "PRO 2000" getestet. Etwa 900 Frauen nahmen an der afrikanischen Studie teil. Doch das Ergebnis war ernüchternd: Die Anwendung des Vaginal-Gel "PRO 2000" schützt Frauen nicht vor einer Infektion mit dem HI-Virus. Die Studie war nun mehr die dritte und für die Zulassung des Mittels eine entscheidende Testphase. Das Mittel "PRO 2000" ist zwar laut Langzeitstudie gesundheitlich unbedenklich, aber auch eben nicht wirksam gegen das Aids-Virus. Die Ergebnisse der Studie wurden heute in dem britischen Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht.
Im Verlauf der Studie hatten die Studienteilnehmerinnen entweder das Gel in zwei unterschiedlichen Dosierungen bekommen, oder ein Wirkungsloses Placebo erhalten. Alle Probandinnen waren über die Risiken von Aids aufgeklärt und wurden zusätzlich mit Kondomen versorgt. Aids-Forscher und Menschenrechtler verbanden mit dem Mittel die Hoffnung, die Aids-Epedmie vor allem in Afrika einzudämmen.
Derzeit wird ein weiteres Gel mit der Bezeichnung "CAPRISA 004" getestet. Das Schutz- Gel und wurde auf der letzten internationalen Aids-Konferenz vorgestellt. Laut Forschern soll das Gel das HIV- Ansteckungsrisiko um 40 Prozent mindern. Die Ergebnisse einer Studie stehen noch aus. (sb)
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