Die Auswirkungen von Akne betreffen nicht nur die Haut
Akne ist weitverbreitete Hauterkrankung, welche besonders häufig Jugendliche betrifft. Aber auch im Erwachsenenalter leiden manche Menschen noch unter Akne. Mediziner fanden jetzt heraus, dass Patienten mit Akne ein signifikant erhöhtes Risiko aufweisen, eine schwere Depression zu entwickeln.
Die Wissenschaftler der University of Calgary in Kanada stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass Akne zu einer erheblich erhöhten Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Depressionen führt. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „British Journal of Dermatology“.
Was ist Akne?
Akne betrifft häufig Teenager. Die Hauterkrankung dauert meist nur etwa ein bis zwei Jahre an und äußert sich meist durch Pickel und Mitesser im Gesicht der Betroffenen. Es gibt allerdings auch eine sogenannte klinische Akne, welche fünf bis zwanzig Jahre andauern kann. Bei dieser Form ist eine Behandlung durch Fachärzte nötig. Meist betrifft Akne das Gesicht, die Brust und den Nacken, weil sich hier besonders viele Talgdrüsen befinden.
Erhöhtes Risiko für Depressionen in der ersten Jahren am stärksten
Mediziner stellten fest, dass Akne durch auftretende Pusteln, Pickel und Mitesser nicht nur den Körper betrifft, die Hauterkrankung hat auch Auswirkungen auf die menschliche Psyche. Bei der Analyse einer der größten Datenbanken für elektronische Krankenakten auf der Welt fanden die Forscher heraus, dass Patienten mit Akne ein signifikant erhöhtes Risiko hatten, eine schwere Depression zu entwickeln. Dies galt allerdings nur in den ersten fünf Jahren nach der Diagnose der Hauterkrankung. Die ausgewerteten Daten umfassten den Zeitraum von 1986 bis 2012 und stammten aus dem The Health Improvement Network (THIN).
Im ersten Jahr ist das Risiko um 63 Prozent erhöht
Die Mediziner konnten bei ihrer Analyse feststellen, dass das Risiko für eine schwere Depression innerhalb eines Jahres nach der Diagnose von Akne am höchsten war. In diesem Zeitraum war das Risiko um 63 Prozent erhöht, verglichen mit Personen ohne die Hauterkrankung, erläutern die Wissenschaftler. Danach nahm ging das erhöhte Risiko wieder zurück.
Stimmung von Menschen mit Akne im Auge behalten
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Ärzte die Stimmungssymptome bei Patienten mit Akne überwachen sollten, um gegebenenfalls eine sofortige Behandlung von Depressionen einzuleiten. Bei Bedarf sollte in machen Fällen ein Psychiater konsultiert werden, sagen die Forscher.
Akne sollte ernst genommen werden
„Diese Studie hebt einen wichtigen Zusammenhang zwischen Hautkrankheiten und psychischen Erkrankungen hervor. Angesichts der Tatsache, dass das Risiko von Depressionen in der Zeit unmittelbar nach dem ersten Auftreten von Akne bei Patienten am höchsten ist, zeigt sich, welch großen Einfluss unsere Haut auf die psychische Gesundheit hat“, so die Studienautorin Dr. Isabelle Vallerand von der University of Calgary in Kanada in einer Mitteilug bei „EurekAlert!“. für die Patienten mit Akne ist die Hauterkrankung mehr als ein einfacher Hautschaden. Die Akne kann erhebliche psychische Probleme auslösen und sollte deswegen sehr ernst genommen werden, mahnen die Forscher. (as)
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