Krebspatienten sollten sich nicht schonen, Sport und Bewegung helfen bei der Heilung
Oft wird Krebspatienten geraten, es langsamer anzugehen und sich mehr zu schonen. Ist das aber wirklich der richtige Weg, mit der Krankheit umzugehen? Körperliche Aktivität biete wesentliche Vorteile bei der Genesung, behaupteten jetzt Forscher.
Wenn Menschen an Krebs erkranken, raten Ärzte oft, dass Betroffene ihr Leben ruhiger gestalten sollen. Sport und Bewegung werden dann oft vernachlässigt. Das könnte aber genau der falsche Weg sein, um mit der Krankheit umzugehen. Mediziner erklärten jetzt, dass körperliche Aktivität bei der Heilung und Regeneration helfen kann. Die Experten von „Cancer Research UK“ veröffentlichten einige Ratsschläge, wie Krebspatienten durch körperliche Aktivität und Bewegung ihre Genesung unterstützen können.
Körperliche Aktivität steigert Überlebenschance bei Krebs
In der Vergangenheit wurde Krebspatienten oft empfohlen, sich langsam und in Ruhe von ihrer Erkrankung zu erholen. Die Betroffenen sollten physische Aktivität meiden und ihren Körper schonen. Diese Ansicht scheint jedoch falsch gewesen zu sein. Krebspatienten werde nicht geholfen, wenn sie alles langsam angehen, warnten die britischen Experten. Gerade Verwandte und Bekannte müssten während der Behandlung und Genesung die Patienten unterstützen, auch weiter körperlich aktiv zu sein. Dadurch wird die Überlebenschance bei Betroffenen gesteigert, erklärten die Forscher. Eine wachsende Zahl von Beweisen spreche dafür, dass körperliche Aktivität hilft, um die oft verheerenden Folgen der Krebs-Behandlung wie beispielsweise Müdigkeit, Depressionen und Herzschäden durchzustehen.
Außerdem verringere sich durch Bewegung das Risiko, dass die Erkrankung sich verschlechtert oder erneut ausbricht. Zusätzlich kann körperliche Aktivität helfen, dass weniger Krebserkrankungen tödlich enden, berichten die Wissenschaftler von „Cancer Research UK“. Die aktuelle Forschung zeige, dass das Risiko für ein erneutes Auftreten und tödliche Folgen bei Brustkrebs-Patienten, um bis zu 40 Prozent reduziert werden kann, indem Betroffene empfohlene körperliche Aktivitäten durchführen. Trotzdem würden Familie und Freunde jemanden mit Krebs eher zur Ruhe raten, als Erkrankte zu ermutigen sich mehr zu bewegen, fürchten die Experten.
Mediziner sollten Krebspatienten zu Bewegung und sportlicher Aktivität motivieren
Es ist weit verbreitet, den Krebspatienten zu erklären, dass sie sich schonen müssen, obwohl mittlerweile bekannt sei, dass dies nicht der beste Weg ist, die Krankheit zu behandeln, so die britischen Mediziner. Die Förderung durch Familienmitglieder und Freunde könne eine unschätzbare Rolle spielen, Erkrankten zu helfen, zurück in ein normales Leben zu finden. Sich zu bewegen ist ein sehr wichtiger Teil für unsere Genesung bei einer Krebserkrankung, betonen die Wissenschaftler. Familie und Freunde sollten Betroffene auf ihrem langen Weg der Heilung unterstützen. Prof. Jane Maher, Onkologin von „Macmillan Cancer Support“ erklärte dazu, dass sie ihren eigenen Patienten immer rate, körperlich aktiv zu sein, egal ob sich Betroffene noch mitten in der Behandlung oder schon auf dem Weg der Besserung befinden. Jede Person sei zwar anders, aber einige sportliche Übungen oder etwas zu Fuß gehen, könnten einen großen Unterschied für Menschen mit Krebs machen, erläutert die Expertin.
Als medizinisches Fachpersonal spielen wir eine wichtige Rolle in der Beratung von Menschen mit Krebs und aus diesem Grund müssen wir Betroffenen zu Bewegung raten, so Maher weiter. Dass Bewegung hilft, Krebs zu behandeln, werde mittlerweile zunehmend anerkannt. Es dürfe keineswegs unterschätzt werden, welche Rolle Bewegung für die Förderung und Unterstützung von Menschen mit Krebs spielen kann, erklären die Mediziner. Die vorliegenden Studienergebnisse seien Beweis genug und sollten nicht einfach ignoriert werden. Sich zu bewegen, könne Menschen das Leben retten. Und genau das sei die Botschaft, die wir Betroffenen mit dieser schrecklichen Krankheit zukommen lassen sollten, betont Prof. Maher.(as)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.