Bei Aldi verkauft: Rückruf für Tiefkühlfisch wegen Belastung mit Chlorat
Die Clama GmbH & Co. KG hat einen Rückruf für das Produkt „Pangasius Filets, tiefgefroren“, der Marke Golden Seafood gestartet. Nach Angaben des Lebensmittelgroßhändlers wurde in dem Fisch ein erhöhter Gehalt an gesundheitsgefährdendem Chlorat nachgewiesen. Vertrieben wurde das Tiefkühlprodukt bei Aldi Nord.
Die Clama GmbH & Co. KG aus Mülheim/Ruhr ruft das Tiefkühlprodukt „Pangasius Filets, tiefgefroren“, Marke Golden Seafood mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 06.03.2021 und der Losnummer VN126VI017 wegen einem erhöhten Gehalt an Chlorat zurück.
Gesundheitliche Beeinträchtigung kann nicht ausgeschlossen werden
Wie aus einer Mitteilung, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht hat, hervorgeht, wurde bei einer Untersuchung ein erhöhter Gehalt an Chlorat nachgewiesen.
„Eine gesundheitliche Beeinträchtigung kann nicht mit abschließender Sicherheit ausgeschlossen werden“, schreibt das Unternehmen.
Die Fischfilets seien in Aldi-Nord-Filialen in Bremen, Brandenburg, Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen und in Teilen von Hessen und Nordrhein-Westfalen verkauft worden. Der Fisch könne in der nächst gelegenen Aldi-Nord-Filiale zurückgegeben werden.
Erst vor wenigen Tagen hatte die niederländische Firma Seafood Connection einen Fisch-Rückruf wegen einer Verunreinigung mit Chlorat gestartet. Auch in diesem Fall wurde tiefgefrorenes Pangasiusfilet zurückgerufen.
Jodaufnahme kann gehemmt werden
Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt, kann eine wiederholte Exposition gegenüber Chlorat beim Menschen dazu führen, dass die Jodaufnahme gehemmt wird. „Diese Hemmung kann bei Risikogruppen zeitweilige Veränderungen des Schilddrüsenhormonspiegels verursachen. Die Hemmung der Jodaufnahme ist reversibel“, schreibt das Institut.
Laut den Fachleuten können Personen mit Schilddrüsenerkrankungen, mit Jodmangel sowie Neugeborene und Kinder besonders von unerwünschten Wirkungen betroffen sein. Eine weitere kritische Gruppe sind schwangere Frauen, die bereits eine Schilddrüsenfunktionsstörung aufweisen.
Die einmalige Aufnahme von Chlorat (akute Exposition) wirkt sich zwar nicht nennenswert auf die Hemmung der Jodaufnahme aus, kann jedoch bei höheren Chloratkonzentrationen zu einer Schädigung der roten Blutkörperchen führen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Fragen und Antworten zu Chlorat in Lebensmitteln, (Abruf: 13.11.2019), Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.