Bettwäsche und Babyschalen führen oft zu Verletzungen bei kleinen Kindern
Kleine Kinder im Alter unter drei Jahren verletzten sich häufig beim Gebrauch von spezieller Bettwäsche, Kinderwagen, Babyschalen und Tragekörben. Forscher fanden heraus, dass etwa alle acht Minuten in den USA ein Kind durch einen Unfall mit solchen Produkten verletzt wird.
Die Wissenschaftler des Center for Injury Research and Policy at Nationwide Children’s Hospital stellten bei einer Untersuchung fest, dass in den USA jedes Jahr etwa 66.000 Verletzungen bei kleinen Kindern durch den Gebrauch von beispielsweise Kinderwagen, Babyschalen und Tragekörben entstehen. Solche Verletzungen nehmen in den letzten Jahren stark zu. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Pediatrics“.
Alle acht Minuten geschieht ein Unfall
Die Mediziner waren überrascht, wie viele Verletzungen durch den Gebrauch von Produkten für Kleinkinder verursacht werden, erklärt Tracy Mehan vom Nationwide Children’s Hospital. Alle acht Minuten ein Unfall durch täglich von Familien genutzte Produkte ist sehr viel, fügt die Expertin hinzu. Zwar gebe es auch ein zunehmendes Bewusstsein bei Eltern für die Symptome beispielsweise bei einer Gehirnerschütterung, sagt Mehan. Das sei allerdings keine Erklärung für die Zunahme von Unfällen bei Kleinkindern.
Studie analysiert die Daten von Notaufnahmen über einen Zeitraum von zwanzig Jahren
Um zu ermitteln wie viele Kinder bei Unfällen mit Kleinkinderprodukten verletzt wurden, untersuchten die Forscher die Daten von Notaufnahmen im Zeitraum zwischen dem Jahr 1991 und dem Jahr 2011. Die amerikanischen Experten schätzen, dass in diesen beiden Jahrzehnten 1.391.844 Kinder unter 3 Jahren durch den Gebrauch von Produkten für Kleinkinder verletzt wurden. Und selbst diese hohe Zahl könnte eine Unterbewertung sein, fügt Mehan hinzu. Es sei wahrscheinlich, dass die Anzahl noch höher ist, da Kinder bei Verletzungen nicht immer in eine Notaufnahme eingewiesen werden.
Was sind die Hauptgründe für Verletzungen?
Die Hauptursache für festgestellte Verletzungen sind Produkte zum tragen von Kleinkindern und Babys. Die meisten Verletzungen entstehen, wenn Kinder herausfallen oder solche Produkte nicht richtig funktionieren, erläutert Mehan. Der zweithäufigste Grund für Verletzungen sei Bettwäsche. Diese könne beispielsweise zu Verletzungen führen, wenn sich Kinder darin verwickeln. Ein weiterer Grund für Verletzungen seien Matratzen. Wenn Matratzen nicht die richtige Größe für Krippen oder Kinderbetten haben, kann das Kind sein Gesicht zwischen Matratze und Außenseite der Krippe stecken. Kleine Kinder sind nicht immer in der Lage ihre Köpfe anzuheben, sagt die Medizinerin. Die Experten empfehlen außerdem, in eine Babykrippe keine Kuscheltiere oder Decken zu legen, während das Babys schläft.
Verwenden Sie Krippen mit Herstellungsdatum nach dem Jahr 2011
Die Wissenschaftler empfehlen zusätzlich, dass Eltern nur Krippen verwenden sollten, welche nach dem Jahr 2011 hergestellt wurden. Ab diesem Zeitpunkt haben sich die Sicherheitsstandards dramatisch verbessert.
In Babyschalen Kinder immer anschnallen
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind in Babyschalen immer angeschnallt ist. Wenn Sie die Babyschale oder den Tragkorb abstellen, achten Sie darauf, solche Produkte möglichst tief abzustellen. So kann die Schale oder der Korb nicht vom Tisch stürzen oder umfallen, erläutern die Experten.
Auf Rückrufe von gekauften Produkten achten
Ein anderes großes Problem ist, dass die Nachricht von Produktrückrufen oft nicht sofort die Eltern erreicht, sagt Mehan. Etwa 80 Prozent der zurückgerufenen Produkte würden nicht zurückgegeben, weil die betroffenen Eltern nichts über deren Rückruf gehört haben.
Informieren Sie sich bevor Sie ein Produkt kaufen
Es gibt eine überwältigende Anzahl und Art von Produkten auf dem Markt. Bevor Sie ein neues Produkt erwerben, überprüfen Sie anhand von Tests durch vertrauenswürdige Organisationen, welche Art von Produkten sicher und empfehlenswert ist, erklärt Mehan. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.