Bad Hindelang erhält Qualitätssiegel für Allergikerfreundlichkeit
19.05.2011
Die Gemeinde Bad Hindelang hat sich als „allergikerfreundliche Gemeinde“ von der Europäische Stiftung für Allergieforschung (European Centre for Allergy Research Foundation, ECARF) zertifizieren lassen. Der Urlaubsort im bayrischen Allgäu bietet Allergikern besonders günstige Bedingungen für einen symptomfreien Aufenthalt.
Seit 2001 ist Bad Hindelang bereits heilklimatischer Kurort und Kneippheilbad. Am Dienstag wurde der Gemeinde im Rahmen eines öffentlichen Festaktes nun auch das ECARF-Qualitätssiegel für eine besonders allergikerfreundliche Kommune übergeben. „Allergiker finden in Bad Hindelang hervorragende Bedingungen für einen angenehmen Aufenthalt“, betonte der Leiter der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF), Prof. Dr. med. Torsten Zuberbier.
Gute Luft und allergikerfreundliche Dienstleistungen
Die Luft in der Gemeinde Bad Hindelang ist aufgrund der Höhenlage „extrem pollen- und schimmelpilzsporenarm und frei von Hausstaubmilben“ erklärte der ECARF-Leiter Zuberbier. Hinzu kommt, dass durch „das vernetzte Angebot allergikerfreundlicher Dienstleistungen“ die Lebensqualität von Allergikern bei einem Aufenthalt in Bad Hindelang deutlich erhöht wird, betonte Zuberbier. Mit dem ECARF-Qualitätssiegel für Allergikerfreundlichkeit hat sich die Gemeinde Bad Hindelang diese Vorzüge nun zertifizieren lassen. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderten Modellprojektes „Entwicklung von Leitfäden und Zertifizierung allergikerfreundlicher Kommunen“ haben die Verwaltung und 70 Unternehmen der Gemeinde Bad Hindelang an einem Strang gezogen, um ihre Kommune noch angenehmer für Allergiker zu gestalten. Hotels, Pensionen, Restaurants, Supermärkte, Cafés, Bäckereien und Metzgereien ließen sich von den Experten der Europäischen Stiftung für Allergieforschung über mögliche Maßnahmen zum Schutz der Allergiker informieren und setzen die Vorschläge der ECARF in die Tat um.
Maßnahmen zum Schutz der Allergiker
Der Schutz von Allergikern bedurfte dabei häufig nur relativ einfacher Maßnahmen, die ohne großen finanziellen Aufwand umgesetzt werden konnten und dennoch einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, ein allergikerfreundliches Angebot zu schaffen. So werden zum Beispiel in den Hotels und Pensionen allergikerfreundliche Unterkünfte angeboten, zu denen auch rauch- und haustierfreie Zimmer mit allergikerfreundlichen Bodenbelägen und milbendichten Schutzhüllen für Matratzen und Bettzeug gehören. In der Gastronomie kommt vor allem der Zubereitung von Speisen ohne die häufigsten allergieauslösenden Lebensmittel wie Nüsse, Eier oder Sellerie eine besondere Bedeutung zu. Auch sollten die Bedienungen dazu in der Lage sein, auf Nachfrage detailliert die verwendeten Zutaten aufzuzählen.
Zwei allergikerfreundliche Gemeinden in Deutschland
All die Maßgaben zum Schutz der Allergiker wurden in den teilnehmende Unternehmen erfolgreich umgesetzt und so kann sich Bad Hindelang nun als zweite Gemeinde in Deutschland mit dem ECARF-Qualitätssiegel für Allergikerfreundlichkeit rühmen. Der Ort Baabe auf der Ostseeinsel Rügen wurde bereits im Jahr 2008 als erste Kommune weltweit mit dem ECARF-Siegel zertifiziert. Der Europäischen Stiftung für Allergieforschung zufolge sind diese regelrechten Oasen für Allergiker umso notwendiger, da in Europa Allergien die häufigsten chronischen Erkrankungen bilden und durchschnittlich in fast jeder zweiten europäischen Familie ein Allergiker lebt. 90 Prozent der Betroffenen werden laut Aussage des ECARF-Leiters jedoch nicht angemessen beziehungsweise überhaupt nicht medizinisch behandelt. (fp)
Bild: DaniS aus de.wikipedia.org
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