„Regnet es am Siebenschläfer-Tag, es noch sieben Wochen regnen mag“ oder „Das Wetter am Siebenschläfer-Tag sieben Wochen bleiben mag“: Solche und ähnliche Aussagen werden immer wieder anlässlich des Siebenschläfer-Tages am 27. Juni getroffen. Was ist dran an der alten Bauernregel?
Bestimmt Wetter am Siebenschläfer-Tag das Wetter der kommenden sieben Wochen?
Eine alte Bauernregel zum Siebenschläfer-Tag am 27. Juni besagt, dass das Wetter, dass dann herrscht, für die nächsten sieben Wochen erhalten bleibt. „Meteorologischer Nonsens!“, meinte dazu Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) laut einem Bericht von „bz-berlin.de“. Ganz aus der Luft gegriffen sei die Weisheit jedoch nicht. Der Meteorologe erklärte in der „BZ“, was wirklich dahinter steckt. Demnach ist für das Wetter in den nächsten Wochen nicht ein einziger Tag entscheidend, sondern ein Zeitraum von etwa zehn bis 14 Tagen. Dieser erstreckt sich vom 27. Juni bis ungefähr zum 7. oder 10. Juli. „Das heißt, jetzt müssen wir abwarten, was in den nächsten 10 bis 14 Tagen passiert“, so Friedrich.
Bauernregel mit hoher Treffer-Genauigkeit
„Kommende Woche soll es wärmer werden, in Berlin bis zu 30 Grad. Entscheidend ist, ob es bis über den 5. Juli hinaus anhält. Dann ist die Chance höher, dass es so bleibt.“ Den Angaben zufolge können Meteorologen Sonnenschein oder Regen relativ sicher nur etwa zehn Tage voraussagen. Zwar herrscht das Wetter, das zwischen dem 27. Juni und dem 10. Juli auftaucht, in der Regel bis Anfang August, aber eben nicht immer. „Anhand meteorologischer Messdaten haben Wissenschaftler herausgefunden, dass in den Wochen bis Anfang August oft eine ähnliche Wetterlage herrscht wie in der Zeit nach dem Siebenschläfer“, erläuterte Friedrich. In Süddeutschland liegt die Häufigkeit dieses Wetterphänomens bei etwa 60 Prozent und in Norddeutschland bei etwa 70 Prozent.
Auswirkungen auf die Gesundheit
„Wird die Siebenschläfer-Phase heiß, bedeutet das nicht, dass danach sieben Woche Hitzewelle folgen“, sagte Friedrich. „Aber wahrscheinlich gibt es dann recht stabiles, warmes, trockenes Wetter.“ Zwar gibt es keine fundierte Erklärung für das Wetterphänomen, vermutet wird aber, dass es eine ähnliche Abfolge von Wetterlagen im Frühsommer gibt. Dabei spielt auch die Schafskälte, die wir gerade hinter uns haben, eine Rolle. „Ende Mai erwärmt sich der europäische Kontinent bereits, obwohl das Meer noch kühl ist“, erläuterte Friedrich. „Durch das Zusammenspiel verschiedener Faktoren, wie zum Beispiel Temperaturen, kommt es dadurch zur Schafskälte.“ In den Wochen danach entscheidet sich demnach, wie das Wetter bleibt, das heißt, es pendelt sich ein. Aus gesundheitlichen Gründen wäre es besser, wenn es warm wird, denn einer Studie zufolge schadet kaltes Wetter der Gesundheit mehr als heißes. Forscher des Hygiene- und Tropeninstituts in London stellten bei der Untersuchung fest, dass nicht etwa große Hitze für die meisten Todesfälle verantwortlich ist, sondern kühle Temperaturen. Während bei Hitze vor allem das Herz-Kreislauf-System belastet wird, steigt bei kühlen Temperaturen zudem das Risiko für Probleme mit den Atemwegen und einem geschwächten Immunsystem. (ad)
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