BfR-Forum Verbraucherschutz zu möglichen gesundheitlichen Gefahren von Aluminium in Lebensmitteln und Kosmetika
24.11.2014
Aluminium und aluminiumhaltige Verbindungen sind Bestandteil vieler Lebensmittel, Kosmetika und anderer Produkte. Experten warnen seit Jahren vor den gesundheitlichen Risiken, denn Aluminium wird mit der Entstehung von Krankheiten wie Alzheimer und Brustkrebs in Verbindung gebracht. Eindeutige wissenschaftliche Belege fehlen jedoch bislang. Zudem wird Unfruchtbarkeit im Kontext mit den Langzeitfolgen des giftigen Leichtmetalls diskutiert. Im Rahmen des 15. BfR-Forum Verbraucherschutz am 26. und 27. November 2014 im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Berlin-Marienfelde soll der Frage nachgegangen werden, ob Aluminium tatsächlich krank macht.
Unter dem Motto „Aluminium im Alltag: Ein gesundheitliches Risiko?“ diskutieren Experten über den aktuellen Stand der Forschung und daraus resultierenden Schlussfolgerungen mit Interessengruppen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen, Medien Verbraucherverbände und der Verbraucherschaft.
Gesundheitliche Risiken und Langzeitfolgen von Aluminium sind noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht
„Es bestehen wissenschaftliche Unsicherheiten bei der Einschätzung der Langzeitfolgen bei chronischer Aufnahme von Aluminium “, berichtet BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Insbesondere fehlen Daten über die tatsächlichen Aufnahmemengen von Aluminium über die Haut.“ Solchen Informationen sind aber erforderlich, um eine Einschätzung hinsichtlich der gesundheitlichen Gefahren von Aluminium vorzunehmen, bei der alle Aufnahmewege berücksichtigt werden.
Da Aluminium in vielen Lebensmitteln enthalten ist, könnte die tolerierbare, nicht gesundheitsschädigende Aufnahmemenge bei einem Teil der Bevölkerung bereits allein durch ihre Ernährungsgewohnheiten ausgeschöpft sein. Kommen zusätzliche Mengen, beispielsweise durch die Verwendung aluminiumhaltiger Deodorants hinzu, könnte dieser Richtwert rasch überschritten werden. Welche gesundheitlichen Risiken das birgt, ist jedoch noch nicht ausreichend geklärt.
Zusammenhang zwischen Aluminium und Erkrankungen wie Brustkrebs und Alzheimer ist nicht wissenschaftlich belegt
Einige Studien legen einen Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme und Morbus Alzheimer sowie der Entstehung von Brustkrebs nahe, wobei eine Kausalität nicht bewiesen ist. Als wissenschaftlich belegt gilt dagegen eine nervenschädigende Wirkung hoher Aluminiumdosen beim Menschen sowie fruchtschädigenden Effekte beim Tier. Die Vermutung, dass Aluminium Brustkrebs verursachen könnte, basiert vor allem auf gemessenen erhöhten Aluminiumgehalten im Brustgewebe von Patientinnen. In diesem Zusammenhang stehen insbesondere aluminiumhaltige Deos im Verdacht, aufgrund ihres erhöhten Aluminiumgehalts krebserregend zu sein. Aluminiumsalze verschließen die Schweißkanäle und hemmen auf diese Weise die Schweißbildung. Das BfR kam in einer Bewertung der geschätzte Aluminiumaufnahme aus Antitranspirantien im Februar dieses Jahres zu dem Ergebnis, dass allein durch die tägliche Benutzung eines aluminiumhaltigen Deos die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge möglicherweise bereits komplett ausgeschöpft ist.
Auf dem BfR-Forum diskutieren Experten, welche Widersprüche und Datenlücken bestehen und an welcher Stelle Forschungsarbeiten ansetzen sollten, um eine Bewertung hinsichtlich der gesundheitlichen Gefahren von Aluminium vorzunehmen. Die Veranstaltung kann als Livestream unter www.bfr.bund.de im Internet verfolgt werden. (ag)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.