Verbesserte Früherkennung von Alzheimer
Eine frühzeitige Diagnose kann bei Alzheimer deutliche Vorteile für die Patienten mit sich bringen. Denn die Erkrankung ist bislang zwar nicht heilbar, aber ihr Verlauf lässt sich deutlich verzögern, so dass die Betroffenen länger ihren gewohnten Alltag leben können. Professor Michael Ewers von der Ludwig-Maximillians-Universität München (LMU) und Kollegen haben sich daher das Ziel gesetzt, die frühzeitige Diagnose der Demenzerkrankung zu verbessern. Ihre Forschung wird mit einer Projektförderung der Alzheimer Forschung Initiative unterstützt, so die Mitteilung der LMU.
Bereits Jahre vor dem Auftreten der Demenz zeigen sich bei Alzheimer abnorme Veränderungen im Gehirn, berichtet die LMU. Diese frühen Gehirnveränderungen könnten anhand „hochauflösender Magnetresonanztomographie (MRT) sowie anderer Bildgebungsverfahren gemessen werden.“ Der Neurowissenschaftler Professor Michael Ewers vom Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung der LMU ist Experte auf dem Gebiet. Er erforscht, wie Veränderungen im Gehirnscan und andere erste Anzeichen der Alzheimer Krankheit zur Früherkennung anwendbar gemacht werden können. Sein Projekt „Diagnoseverfahren zur Früherkennung der Alzheimer-Krankheit“ wird mit 80.000 Euro von der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative gefördert.
Alzheimer-Risikoprofile erkennen
Mittlerweile stehen laut Angaben der LMU „mit den bildgebenden Verfahren, neuropsychologischen Untersuchungen, sowie Biomarkern aus Nervenwasser und Blut eine Fülle von Testverfahren zur Verfügung“, die zur diagnostischen Messung von frühen kognitiven und zerebralen Veränderungen der Alzheimerkrankheit genutzt werden können. Die hier feststellbaren Alzheimer-typische Risikoprofile seien jedoch oftmals „nur in der Zusammenschau der Resultate einiger wichtiger Testverfahren zu erkennen und für die diagnostische Einzelfallentscheidungen zu verwenden.“
Vollautomatisiertes Verfahren zur Früherkennung
Das Forscherteam um Professor Michael Ewers versucht auf Basis der bestehenden Untersuchungsmethoden „Algorithmen zur Früherkennung der Krankheit“ abzuleiten, so die Mitteilung der LMU. Hierfür sollen die Ergebnisse von Bildgebungsverfahren, neuropsychologischen oder genetischen Untersuchungen zusammengeführt werden. Das Ziel sei ein vollautomatisiertes computergestütztes Verfahren, „damit sich mithilfe von möglichst wenigen, aber aussagekräftigen Tests ein Risikoprofil der Krankheit erstellen lässt“, berichtet die LMU. Durch ihr Projekt sollen Ärztinnen und Ärzten dazu in die Lage versetzt werden, „das Alzheimer-Risiko bei ihren Patienten möglichst frühzeitig zu identifizieren“, erläutert die Universität. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.