An Karneval gut auf die Gesundheit achten
07.02.2015
Wenn an Karneval die Jecken auf der Straßen und in Kneipen feiern, gibt es für viele kein Halten mehr. Der Alkohol fließt in Strömen und die Vernunft macht Pause. So schön die fünfte Jahres Zeit für viele Karnevalisten auch ist, um sie unbeschadet zu überstehen, sollte einiges beachtet werden. Die Nachrichtenagentur „dpa“ sprach mit Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), über Vorsichtsmaßnahmen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol.
Alkohol nur in Maßen an Karneval
Karneval bedeutet für viele Jecken wenig Schlaf und viel Alkohol. Dazu kommt meist kaltes regnerisches Wetter – ideale Bedingungen für Erkältungen und Grippe. Denn die Viren verbreiten sich in Menschenansammlungen, wie sie bei den Karnevalsumzügen oder in den Kneipen anzutreffen sind, besonders schnell. Feierfreudige sollten deshalb während der tollen Tage gut auf ihre Gesundheit achten. „Besonders wichtig ist der verantwortungsbewusste Umgang mit Alkohol", erläutert Pott.
Der BZgA zufolge gelten für einen erwachsenen Mann 24 Gramm Reinalkohol pro Tag (bei zwei alkoholfreien Tagen in der Woche) als risikoarm. Diese Menge entspricht etwa zwei kleinen Bier. Für gelten Frauen 12 Gramm Reinalkohol als unbedenklich. Diese Richtwerte sollten laut Pott auch an Karneval beachtet werden. „Wer mehr trinkt, riskiert sein Urteilsvermögen zu verlieren, und überschätzt sich“, warnt die Expertin. Das könne schlimme Konsequenzen haben. „Ungeschützter Geschlechtsverkehr oder Autofahren unter Alkoholeinfluss: Betrunkene machen Dinge, die sie normalerweise nicht tun würden."
Besonders gefährdet sind Jugendliche, die Bier, Schnaps und andere Spirituosen zu sich nehmen. Häufig können sie nicht einschätzen, wie ihr Körper auf den Alkohol reagiert, und trinken zum Teil bis zur Bewusstlosigkeit. Zu Karneval warnen Ärzte und Jugendschutzorganisationen regelmäßig vor dem sogenannten „Komasaufen“, das im schlimmsten Fall zum Tod der Jugendlichen führt.
Gegen Katerstimmung an Karneval hilft viel Flüssigkeit, ein herzhaftes Frühstück und Spaziergehen an der frischen Luft
Eiweiß- und fettreiches Essen vor dem Trinken führt Pott zufolge dazu, das der Alkohol langsamer ins Blut gelangt. Sie rät zu Bratwürstchen. Die gibt es an Karneval fast überall. „Allerdings kann die Wirkung des Alkohols nicht verhindert werden. Sie tritt nur langsamer ein." Nach jedem alkoholischen Getränk solle zudem ein antialkoholisches wie Wasser getrunken werden, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.
Wenn doch zu viel Alkohol an Karneval getrunken wurde und am nächsten morgen der Kopf brummt, hilft viel Wasser oder Fruchtsaftschorle, um den erhöhten Flüssigkeitsbedarf des Körpers zu decken. Zudem kann ein herzhaftes Frühstück Energie geben. Wenn der Kreislauf mitspielt, ist ein Spaziergang an der frischen Luft ratsam.
Neben dem erhöhten Alkoholkonsum wird Schlafmangel an Karneval häufig zum Problem. Bis spät in die Nacht feiern und morgens wieder früh aufstehen, um zum Karnevalsumzug zu gehen, kan den Körper stark belasten. Deshalb sollten Jecken auf ausreichend erholsamen Schlaf achten. „Sieben Stunden sind das Minimum, acht sind besser", erläutert Pott. Als positiv führt die Expertin die Umzüge an der frischen Luft an. „Das ist prinzipiell erstmal gut und gesund.“ Man sollte dabei jedoch auf warme Kleidung achten. Das gilt auch für das Karnevalskostüm.
Wo viele Menschen aufeinander treffen wie bei den Umzügen und in den Kneipen, ist das Risiko, sich mit Krankheitserregern anzustecken, hoch. Pott rät deshalb zum regelmäßigen Händewaschen, wobei sich auch dadurch eine Erkältung nicht völlig ausschließen lasse. „Wer die Gefahr wirklich vermeiden möchte, muss leider Menschenmassen ganz meiden." (ag)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.