Die Sorge über Sars-CoV-2 sollte nicht ihr Leben bestimmen
Der ständige Nachrichtenfluss auf allen Medien kann die Angst vor der neuen Krankheit Covid-19 verstärken. Die Menschen brauchen zwar einerseits Fakten, um sich vor dem Coronavirus zu schützen, aber die übermäßige Informationsflut kann übersteigerte Sorgen anregen.
Dr. Sheila Jowsey-Gregoire ist eine Psychiaterin an der renommierten Mayo-Klinik in den USA. Die Expertin verrät Tipps für Menschen, die starke Angst vor dem Virus haben und so besonders anfällig für Gerüchte und Fehlinformationen sind, die Ängste in regelrechte Panik steigern können.
Problemlösung und Flexibilität als Schlüsselstrategie
Dr. Jowsey-Gregoire weist darauf hin, dass in den kommenden Wochen und Monaten weltweit viele einzigartige Situationen entstehen, die von Fall zu Fall betrachtet werden müssen. „Wenn man Problemlösung und Flexibilität als Schlüsselstrategien zur Bewältigung einsetzt, anstatt auf Emotionen wie Wut und Verzweiflung zu hören, trägt es dazu bei, dass man die Kontrolle behält“, rät die Psychiaterin.
So bewältigen Sie die Angst vor Covid-19: Die zwölf besten Tipps
Nach Empfehlung von Dr. Jowsey-Gregoire können folgende Maßnahmen helfen, die Thematik in einem sinnvollen Rahmen zu verarbeiten:
- Halten Sie den Konsum von Nachrichten über Coronaviren klein.
- Lesen, hören oder sehen Sie abends keine Nachrichten über Corona mehr.
- Beziehen Sie nur Nachrichten aus renommierten, verlässlichen und seriösen Quellen (wie beispielsweise das Robert Koch-Institut).
- Sprechen Sie mit Freunden und Familie über die Thematik.
- Meditieren Sie, machen Sie Dehnübungen oder Nutzen Sie andere Methoden zum Stressabbau.
- Beschäftigen Sie sich mit Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen.
- Bleiben Sie optimistisch.
- Konzentrieren Sie sich auf eine gesunde Ernährung.
- Bewegen Sie sich ausreichend.
- Nutzen Sie keinen Alkohol oder Drogen, um mit der Angst fertig zu werden.
- Manche Menschen finden in Moral oder Spiritualität Unterstützung.
- Halten Sie sich vor Augen, dass auch starke Emotionen wieder verblassen werden.
Fallen Sie nicht auf Gerüchte herein
„Achten Sie darauf, dass Sie nicht auf Informationen reagieren, die keine genaue Einschätzung dessen sind, was wirklich passiert – Vermeiden Sie auch die Verbreitung von Gerüchten“, betont die Psychiaterin.
Anzeichen für übersteigerte Angst
Wenn die Ängste Überhandnehmen und den gesamten Alltag bestimmen, sollte ein Arzt beziehungsweise eine Ärztin um Rat gefragt werden. Anzeichen dafür, sind beispielsweise:
- Schwierigkeiten beim Schlafen,
- Veränderungen im Essverhalten,
- Konzentrationsschwierigkeiten,
- Anhaltende Gefühle von Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit, lang anhaltende Trauer oder überwältigende Sorge.
Eine Covid-19-Erkrankung verläuft in über 80 Prozent der Fälle mild – vergleichbar mit einer Grippe oder Erkältung. Ein Großteil der Erkrankten kann Covid-19 in häuslicher Quarantäne auskurieren. Mehr Informationen hierzu finden Sie in dem Artikel: Coronavirus: Covid-19-Infektion mit Hausmitteln zu Hause behandeln. (vb)
Lesen Sie auch: Coronavirus: Unwissenheit führt oft zu übertriebener Angst und Panik.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Is worry about COVID-19 disrupting your life? (veröffentlicht: 12.03.2020), newsnetwork.mayoclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.