Infektionskrankheiten: Fußball-WM brachte Zika-Virus nach Brasilien
Mückenstiche sind zwar auch hierzulande lästig, aber in der Regel harmlos. In anderen Weltgegenden können dadurch jedoch gefährliche Infektionskrankheiten übertragen werden. In Brasilien wurde nun das Zika-Virus nachgewiesen, ein Erreger der zuvor im afrikanischen und asiatischen Raum verbreitet war. Das Virus wurde vermutlich während der Fußball-WM eingeschleppt.
Angst vor Gesundheitsgefahren bei WM war groß
Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien im vergangenen Jahr wurde immer wieder vor der Denguefieber-Gefahr bei der WM gewarnt. Während das sportliche Großereignis stattfand, wurde dann auch noch berichtet, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das hoch ansteckende Poliovirus in Brasilien entdeckte. Die Angst vor gesundheitlichen Risiken war also groß. Dass die Besucher auch Krankheiten mit ins Land bringen könnten, wurde eher nicht thematisiert. Doch genau dies scheint der Fall gewesen zu sein.
Virus wurde vermutlich eingeschleppt
Wenn man bei Reisen in Südamerika anhaltend an Fieber und Kopfschmerzen erkrankt, denken die meisten schnell an Dengue- oder Chikungunya-Fieber. Auch in Brasilien sind die Erreger, die von Mücken übertragen werden, verbreitet. Doch dort kommt nun noch ein weiterer hinzu. Das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf teilte mit, dass das Zika-Virus (ZIKV) Südamerika erreicht hat. Die Symptome ähneln denen von Dengue- und Chikungunya-Fieber. Wie es heißt, sei das Virus wohl im vergangenen Jahr durch die Fußball-WM ins Land eingeschleppt worden.
Zika-Infektion verläuft harmloser
Den Angaben zufolge kam es bislang im tropischen Afrika, in Südostasien und auf den pazifischen Inseln vor. Die Krankheit wird von der Tigermücke übertragen, eine aggressive Art, die inzwischen auch in Südeuropa heimisch ist und es vereinzelt bereits nach Deutschland geschafft hat. Laut dem CRM verlaufen Infektionen mit dem Zika-Virus deutlich harmloser als bei Dengue oder Chikungunya. Wie es heißt, seien schwere Verläufe selten und Todesfälle wurden bisher nicht bekannt.
Reisende sollten Mückenstiche vermeiden
Reisende in Südamerika sollten sich aber dennoch vor Mücken schützen. Zwar gibt es keine Impfung gegen das Dengue-, Chikungunya- oder Zika-Virus, doch indem man Stiche vermeidet, schützt man sich auch vor einer Ansteckung. Zu empfehlen sind dabei helle, geschlossene Kleidung und Mückenschutzmittel. Vor allem für tropische Gegenden wird oft zu Mitteln mit dem Wirkstoff DEET in einer Konzentration ab 30 Prozent geraten. Um sich vor den lästigen Blutsaugern zu schützen, sollten außerdem nachts Moskitonetze verwendet werden. Zudem können manchmal bereits einfache Hausmittel gegen Mücken helfen. So mögen die Plagegeister Untersuchungen zufolge weder Knoblauch- noch Kohlgeruch. Die Ernährung sollte deswegen reich an Thiamin (Vitamin B1) sein. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.