Fast drei Viertel der Bundesbürger sind für die Abschaffung der Zeitumstellung
Alle halbe Jahre ist es wieder soweit: Die Zeitumstellung steht vor der Tür. Viele Menschen leiden darunter, vor allem Frauen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Fast drei Viertel der Deutschen sprechen sich für die Abschaffung der Zeitumstellung aus.
Kommendes Wochenende werden die Uhren zurückgestellt
Am kommenden Wochenende ist es mal wieder so weit: In der Nacht von Samstag auf Sonntag endet die Sommerzeit und die Uhren werden von drei Uhr auf zwei Uhr zurückgestellt. Ab dann gilt wieder die Winterzeit. Zwar freuen sich manche über die zusätzliche Stunde Schlaf, doch die Zeitumstellung belastet die Gesundheit. Wie sich in einer aktuellen Umfrage zeigt, macht die Umstellung insbesondere Frauen zu schaffen. Fast drei Viertel der Bundesbürger sind für eine Abschaffung der Zeitumstellung.
Zeitumstellung belastet die Gesundheit
Gesundheitsexperten zufolge zeigen sich bei vielen Menschen in den ersten Tagen nach der Zeitumstellung vermehrt Beschwerden wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen, Schwindel, Müdigkeit und Schlafstörungen.
Auch das Risiko für einen Herzinfarkt ist nach der Zeitumstellung vorübergehend deutlich erhöht. Zudem ist sie laut dänischen Wissenschaftlern ursächlich für deutlich mehr Depressionen.
Und finnische Forscher stellten in einer Studie fest, dass die Zeitumstellung ein hohes Schlaganfall-Risiko verursachen kann.
Umstellung macht vor allem Frauen zu schaffen
Die DAK-Gesundheit berichtet nun in einer Mitteilung, dass die Zeitumstellung vor allem Frauen zu schaffen macht: Im Vergleich zu den Männern haben sie fast doppelt so oft Schwierigkeiten mit der Zeitumstellung (16 vs. 28 Prozent).
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Krankenkasse. Demnach hatte insgesamt bereits mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) schon einmal körperliche oder psychische Probleme damit.
Fast drei Viertel aller Befragten halten die Zeitumstellung für überflüssig und plädieren dafür, sie abzuschaffen.
Entspannung und frische Luft
Die DAK-Gesundheit erläutert, was bei den Befragten die häufigsten Beschwerden durch die Zeitumstellung sind:
Drei Viertel aller Betroffenen fühlen sich müde und schlapp – bei den befragten Männern sind es 70 Prozent, bei den Frauen sogar 79 Prozent. Insgesamt 60 Prozent haben Einschlafprobleme und mehr als ein Drittel kann sich schlechter konzentrieren.
Zwölf Prozent gaben an, depressive Verstimmungen zu haben. Jeder fünfte Berufstätige ist deswegen schon einmal nicht pünktlich zur Arbeit gekommen.
„Der Biorhythmus stellt sich nicht von einem Tag auf den nächsten um – viele Menschen brauchen etwas Zeit, um wieder in den Takt zu kommen. Wer sich aufgrund der Zeitumstellung schlecht fühlt, dem helfen Entspannung, frische Luft und ein bisschen Geduld“, so DAK-Ärztin Elisabeth Thomas.
Auch andere Experten weisen darauf hin, dass viel Bewegung an der frischen Luft und Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung gegen den Mini-Jetlag wirksam sein können.
Menschen mittleren Alters stärker betroffen
Auch das Alter spielt beim Umgang mit der Zeitumstellung eine Rolle: Während Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 29 Jahren selten über Probleme durch den Mini-Jetlag klagen (15 Prozent), setzt die Zeitumstellung den 45- bis 59-Jährigen besonders zu (29 Prozent).
„Die meisten Menschen in diesem Alter haben einen Job und Kinder. Ihr Tagesablauf ist dadurch weniger flexibel als bei den Jüngeren und Älteren, deshalb fällt ihnen die Umstellung schwerer“, erklärte die DAK-Ärztin.
Mehrheit hält Zeitumstellung für überflüssig
Seit Jahren wächst der Widerstand gegen die Zeitumstellung: Die Mehrheit der Befragten (72 Prozent) hält sie für sinnlos und befürwortet die Abschaffung. Jeder Zweite hält es für realistisch, dass die Zeitumstellung tatsächlich abgeschafft wird.
In Deutschland wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 eingeführt, um das Tageslicht besser zu nutzen und so Energie zu sparen.
Die Sommerzeit dauert jeweils vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober. Ab dann gilt wieder die eigentliche Normalzeit, die umgangssprachlich Winterzeit genannt wird. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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