Gesundheitsminister Gröhe warnt vor Panikmache bei Krankenkassenbeiträgen
In den letzten Tagen war über Berechnungen berichtet worden, denen zufolge die Krankenkassenbeiträge in den kommenden Jahren massiv ansteigen werden. Die Rede war von einer Verdopplung der Zusatzbeiträge. Bundesgesundheitsminister Gröhe hat in diesem Zusammenhang nun vor Panikmache gewarnt.
Debatte über massiv steigende Zusatzbeiträge
Angesichts der Debatte über massiv steigende Zusatzbeiträge in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vor Panikmache gewarnt. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, sagte Gröhe mit Blick auf die jüngsten Prognosen des Gesundheitsökonomen Jürgen Wasem von der Uni Duisburg-Essen, diese Einschätzung übersteige bei weitem die des Gesundheitsministeriums und des GKV-Spitzenverbandes.
Zusatzbeiträge von über 50 Euro
Erst kürzlich war über die Berechnungen Wasems berichtet worden, denen zufolge der Zusatzbeitrag über 50 Euro steigen könnte. Der Experte rechnet mit einem Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrages für die Krankenversicherung von jetzt 1,1 Prozent bis 2020 auf 2,4 Prozent.
Ausgaben für Arzneimittel steigen weniger stark
Laut Gröhe werde der Schätzerkreis im Gesundheitswesen im Oktober seine Prognosen für das kommende Jahr vorlegen. Diese lägen sicherlich niedriger. Der Politiker verwies in diesem Zusammenhang unter anderem darauf, dass die Ausgaben für Arzneimittel geringer ansteigen würden als erwartet.
Der Gesundheitsminister sehe keinen Grund, von der jetzigen Finanzierung abzuweichen. Gröhe sagte dies mit Blick auf die Forderung von SPD-Chef Sigmar Gabriel, zur paritätischen Finanzierung der Krankenversicherung durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber zurückzukehren. Der CDU-Politiker halte das für ein Wahlkampfthema der SPD.
Gesundheitswesen nachhaltig finanzierbar gestalten
Im vergangenen Jahr erklärte Gröhe in einer Mitteilung, dass das Ministerium die Zusatzbeiträge im Auge behalten werde. Er sagte damals: „Eine gute Versorgung gibt es aber nicht zum Nulltarif.“ Es gehe darum, Patientinnen und Patienten auch in Zukunft Spitzenmedizin und gute Pflege zur Verfügung zu stellen und das Gesundheitswesen nachhaltig finanzierbar zu gestalten. (ad)
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