Antibiotika verweigert: Siebenjähriger stirbt an Mittelohrentzündung
In Italien ist ein siebenjähriger Junge nach einer Mittelohrentzündung gestorben. Medienberichten zufolge lehnten die Eltern eine Behandlung mit Antibiotika ab und setzten auf Homöopathie. Die Infektion habe sich ausgebreitet und zum Hirntod des Jungen geführt.
Mittelohrentzündung sollte schnell behandelt werden
Eine akute Mittelohrentzündung ist eine sehr schmerzhafte und unangenehme Erkrankung. Häufig sind Kinder von dieser Krankheit betroffen. Von Gesundheitsexperten wird meist dazu geraten, eine Mittelohrentzündung schnell zu behandeln. Passiert nichts, droht in besonders schlimmen Fällen sogar ein Verlust des Hörvermögens. Bei falscher beziehungsweise ungenügender Behandlung kann die Infektion auch zum Tode führen, wie ein Fall aus Italien zeigt.
Einsatz von Antibiotika
Beim Verdacht auf eine Mittelohrentzündung empfiehlt sich grundsätzlich einen Arzt aufzusuchen, um die möglichen Therapieoptionen durchzusprechen. Häufig reichen eine schmerzlindernde, fiebersenkende Behandlung und viel Zuwendung aus.
Mitunter können auch Hausmittel dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Eingesetzt werden hier unter anderem, Zwiebeln, Knoblauch, Kamille und Wärme.
Allerdings wird oft auch der Einsatz von Antibiotika nötig. Manche Menschen lehnen solche Medikamente jedoch ab, nicht zuletzt weil es dadurch nicht selten zu schweren Nebenwirkungen kommen kann.
Homöopathische Behandlung statt Medikamente
Auch die Eltern eines siebenjährigen Jungen in Italien sind gegen Antibiotika-Behandlungen. Ihr Sohn Francesco soll laut Medienberichten schon seit Jahren keine solchen Arzneien mehr bekommen haben.
Als der Junge über Ohrenschmerzen klagte, brachten sie ihn zu einem Arzt, der eine Mittelohrentzündung diagnostizierte.
Die Eltern entschieden sich jedoch gegen eine Behandlung mit Antibiotika und setzten stattdessen auf Homöopathie, wie unter anderem die Zeitung „Corriere della Sera“ berichtete.
Den Angaben zufolge soll eine Mittelohrentzündung des Kindes bereits zuvor auf homöopathischer Basis erfolgreich behandelt worden sein.
Infektion hatte sich bereits ausgebreitet
Doch die Behandlung brachte offenbar nichts. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA wurde der Junge daher in eine Klinik eingeliefert, in der er noch operiert und mit einer Antibiotikatherapie begonnen wurde.
Doch die Infektion hatte sich schon ausgebreitet und zu schweren Hirnschäden geführt, was letztendlich zum Hirntod des Jungen führte.
Den Angaben zufolge sollen gegen den Arzt, der versucht hatte, das Kind homöopathisch zu behandeln, rechtliche Schritte eingeleitet werden. Es ist aber noch unklar, ob auch gegen die Eltern vorgegangen wird.
Erst vor wenigen Monaten ist in Italien eine 18-jährige Krebspatientin verstorben, weil ihr ihre Eltern eine wichtige Therapie verweigerten. Statt der Chemotherapie setzten sie auf die Methoden eines selbsternannten „Krebsheilers“. (ad)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.