Studie: Antioxidantien schützen Krebszellen und verdoppeln die Hautkrebs-Wachstumsrate
Ärzte entdeckten während einer neuen Forschung, dass Antioxidantien Krebszellen schützen. Außerdem regen sie ein schnelleres Wachstum der Krebszellen an. Einigen Versuchstieren waren Antioxidationsmittel verabreicht worden. Spätere Tests zeigten, dass sich dadurch bei den Mäusen die Metastase-Rate von Hautkrebs verdoppelte. Dies betrifft aber auch menschliche Haut- und Lungenkrebszellen.
Antioxidantien enthalten die Vitamine C, E und Beta-Carotin. Sie sind Inhaltsstoff in tausenden von Lebensmitteln. Bisher wurde angenommen, dass Antioxidantien unsere Zellen vor Schäden schützen. Sie verteidigen unseren Zellen gegen sogenannte „frei Radikale“. Diese werden durch unseren Körper produziert und entstehen als Teil des menschlichen Stoffwechsels. Es ist auch möglich „freie Radikale“ über die Umgebung aufzunehmen. Somit galten Antioxidantien bisher eigentlich als gesund und empfehlenswert für unseren Körper. Bislang wurde vermutet, dass sie eine gute Vorbeugung gegen Tumore darstellen. Antioxidantien entfernen „freie Radikale“.
Diese entstehen, wenn sich Sauerstoff mit bestimmten Molekülen verbindet. „Freie Radikale“ benötigen Elektronen, diese entziehen sie aus lebenden Zellen. Antioxidantien helfen, diesen Prozess zu verhindern. Durch ihre Fähigkeiten aggressive Chemikalien zu binden, sind letztere nicht mehr in der Lage, Zellen und Erbgut schädigen zu können.
Antioxidantien gut für gesunde Zellen, besser für Krebszellen
Forscher vom Southern Medical Center der University of Texas stellten nun fest, dass Antioxidantien sich auch auf Krebszellen auswirken können. Sie beschleunigen das Wachstum und die Ausbreitung solcher schädlichen Zellen im Körper. Somit können Antioxidantien normale Zellen zwar schützen, aber sie helfen auch Krebszellen und dies sogar noch besser. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift “Nature” veröffentlicht.
Studie an Mäusen brachte erschreckende Ergebnisse
Eine Studie mit Mäusen, veröffentlicht im Jahr 2014 im Fachjournal „Science Translational Medicine“, zeigte unerwartete Ergebnisse. Wenn Antioxidantien an Mäuse verabreicht wurden, die an Lungenkrebs erkrankt waren, beschleunigte dies das Tumorwachstum und es entstanden sogar neue, noch aggressivere Tumore. In anderen Versuchen gaben die Mediziner Mäusen mit Hautkrebs Antioxidantien.
Die tägliche Dosis entsprach ungefähr der Menge, die bei Nahrungsergänzungsmitteln und medizinischen Anwendungen empfohlen wird. Die Versuchstiere entwickelten doppelt so viele Metastasen im Vergleich zu Kontrolltieren, denen keine Antioxidantien verabreicht wurden. Metastasen gelten als Haupttodesursache bei Hautkrebs.
Krebspatienten mit zusätzlichen Antioxidantien sterben früher
Der Forscher Professor Sean Morrison von der Universität Texas erklärte, dass auch schon klinische Studien an menschlichen Krebspatienten durchgeführt wurden. In diesen verabreichten Mediziner den Kranken Antioxidantien. Einige der Versuche mussten abgebrochen werden, weil die Patienten mit Antioxidantien schneller verstarben. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Krebszellen mehr von Antioxidantien profitieren als normale Zellen.
Nahrungsergänzungen mit Antioxidantien sollten von Krebs-Patienten gemieden werden
Menschen ohne Krebserkrankungen profitieren durchaus von Antioxidantien, so Professor Morrison. Es helfe hochreaktive Schäden zu reduzieren. Diese könnten entstehen, wenn durch den normalen Metabolismus oxidative Moleküle produziert werden. Krebs-Patienten sollten ihre Diät nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln erweitern, wenn diese große Dosen Antioxidantien enthalten, ergänzte der Forscher. Obwohl frühere Studien ergeben haben, dass Obst und Gemüse und eine Ernährung reich an Antioxidantien helfen, Krebsraten zu vermindern, ist Menschen, die an Krebs erkrankt sind, dringend davon abzuraten, solche Nahrung zu sich zu nehmen. (as)
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