Zehn Prozent der Deutschen leiden an Aphten – Kinder häufiger als Erwachsene
14.08.2013
Aphthen sind kleine, nur wenigen Millimeter große Geschwüre im Mundraum. Meist sind sie harmlos, jedoch kann auch eine ernsthafte Erkrankung hinter den kleinen „Mondkratern“ stecken, wenn diese immer wieder auftreten. Kinder sind häufiger von Aphthen betroffen als Erwachsene. Rund zehn Prozent der Bevölkerung leidet daran. Die Expertin Dr. Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erläutert, was gegen die Beschwerden hilft.
Aphthen können durch kleine Verletzungen der Mundschleimhaut bei Kindern verursacht werden
Sie sehen aus wie kleine Mondkrater, haben einen roten Saum und eine gelb oder weiß erscheinende Vertiefung in der Mitte: Aphthen. Die kleinen Entzündungen der Mundschleimhaut treten vor allem bei Kindern häufiger auf und verschwinden meist innerhalb von 14 Tagen. Wie Dr. Monika Niehaus vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) erläutert, sollten Kinder, die immer wieder an Aphthen leiden, auf harte Lebensmittel wie Zwieback, Nüsse oder Kartoffelchips verzichten. „Kleine Verletzungen im Mund, durch Nahrungsmittel, aber auch beim Zähneputzen oder durch das versehentliche Beißen auf die Backeninnenseiten können die Entstehung von schmerzhaften Aphthen provozieren“, berichtet die Expertin. „Auch heiße oder scharfe Speisen, Kirschen, Pflaumen, Ananas, Tomaten und Zitrusfrüchte reizen die Mundschleimhaut.“ Die Pressesprecherin des BVKJ rät Eltern dazu, gemeinsam mit ihren Kindern herauszufinden, welche Speisen von der Mundschleimhaut besser vertragen werden. „Glatte, kalte Speisen, wie zum Beispiel Joghurt, sind günstig. In jedem Fall sollte der Kinder- und Jugendarzt die Entzündungen im Mund untersuchen, um andere Grunderkrankungen oder Mangelerscheinungen, wie zum Beispiel Herpesinfektionen, Hand-Mund-Fuß-Erkrankung, Colitis ulcerosa oder Eisenmangel, Folsäuremangel, Vitamin-B-Mangel auszuschließen.“
Aphthen treten bei manchen Kindern und in einigen Familien gehäuft auf
„Kleine Aphthen heilen meist nach etwa 14 Tagen ab. Zwischen drei- und sechsmal im Jahr können solche Mundgeschwüre auftreten. Tinkturen und Mundspülungen können helfen, die Beschwerden zu lindern“, erläutert Niehaus.
Meist treten die Mundgeschwüre in Folge von kleinen Verletzungen der Mundschleimhaut auf. Bislang ist jedoch noch nicht geklärt, warum einige Kinder häufiger als andere von Aphthen betroffen sind. Auch eine mögliche familiäre Disposition wird unter Experten diskutiert. Einer Vermutung nach handelt es sich um eine fehlgeleitete Immunreaktion auf gewöhnliche Keime.
Aphthen mit Naturheilkunde behandeln
Da die Ursache für die Entstehung von Aphthen häufig nicht geklärt werden kann, erfolgt auch in der Naturheilkunde meist nur eine Therapie der Symptome. Bei kleinen Aphthen reicht meist die Behandlung mit natürlichen Mitteln mit adstringierender Wirkung aus. Sie schützen die Oberfläche der Mundschleimhaut und schließen sie nach außen ab. Dafür können unter anderem Gänsefingerkraut, Tormentillenwurzelstock-Myrrhentinktur, die zudem auch heilungsfördernd und desinfizierend wirkt, zum Einsatz kommen. Auch Salbeiblättertinkturen und Teebaumöl eignen sich und haben darüber hinaus eine entzündungshemmende Wirkung.
Der Klassiker unter den Hausmittel gegen Entzündungen im Mundraum ist Kamille. Es gibt zahlreiche Präparate auf dem Markt, die Kamillenextrakt enthalten und sich zum Gurgeln eignen. Regelmäßige Mundspülungen mit gewöhnlichem Kamillentee verschaffen jedoch auch Linderung. (ag)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.