Richtige Anwendung kann Resistenzen vermeiden
Apotheker in öffentlichen Apotheken in Bremen geben immer weniger Antibiotika an ihre Patienten ab – im Jahr 2015 etwa 24 % weniger als zehn Jahre zuvor. Das ergab eine Analyse von Rezepten für gesetzlich Versicherte durch das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI) anlässlich des Europäischen Antibiotikatages am 18. November.
Während im Jahr 2005 noch etwa 771,7 Packungen Antibiotika pro 1000 Versicherte abgegeben wurden, waren es im Jahr 2010 rund 674,1 Packungen und im Jahr 2015 nur noch 587,0 Packungen pro 1000 Versicherte.
Nicht erfasst wurden Gaben von Antibiotika in Krankenhäusern, Verordnungen von Zahnärzten und die Abgaben an Privatversicherte. „Antibiotika sind unverzichtbare Medikamente, die aber nicht häufiger als nötig eingesetzt werden sollten. Wir begrüßen deshalb als Heilberufler den Trend, dass weniger Antibiotika verordnet werden“, sagt Klaus Scholz, Vize-Präsident der Apothekerkammer.
Patienten können durch die richtige Anwendung von Antibiotika Resistenzen vermeiden. Klaus Scholz: „Im Jahr 2015 wurden mehr als 587 Packungen Antibiotika in Apotheken im Land Bremen abgegeben. Bei jeder Abgabe kann das Apothekenteam über die richtige Anwendung von Antibiotika informieren. Unterstützend haben wir für Patienten den Flyer „7 Tipps für den richtigen Umgang mit Antibiotika“ entwickelt.“ Die wichtigsten Inhalte:
· Antibiotika sollten so lange und in der Dosierung eingenommen werden, wie vom Arzt vorgesehen.
· Idealerweise nimmt man die Tabletten mit einem großen Glas Wasser ein. Einige Antibiotika werden durch Wechselwirkungen gestört, z. B. durch das Kalzium aus der Milch.
· Reste von Antibiotika sollten nicht aufgehoben oder von Patienten bei der nächsten Infektion auf eigene Faust eingenommen werden.
· Antibiotika dürfen nicht an Andere weitergegeben werden.
· Antibiotika können über den Hausmüll entsorgt werden, aber nicht über die Toilette oder das Waschbecken. Die Entsorgung von Antibiotika über das Abwasser verbreitet die Substanzen in die Umwelt und kann so die Entstehung von Resistenzen fördern. (pm)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.