Verbesserte Schmerzbehandlung bei Demenz in Aussicht?
Zur Zeit wird eine neue App entwickelt, die das Gesundheitspersonal bei der Beurteilung und Behandlung von Schmerzen bei Menschen mit Demenz und anderen neurodegenerativen Erkrankungen unterstützen soll. Bisher ist es oftmals schwierig, die Schmerzsymptomatiken bei Betroffenen zu erkennen, da sie ihre Beschwerden nur eingeschränkt kommunizieren können.
Von der University of Alberta wird derzeit eine App entwickelt, welche in Zukunft die Behandlung von Schmerzen bei Demenz-Erkrankten optimieren soll. Ein in der englischsprachigen Fachzeitschrift „JMIR Mhealth Uhealth“ veröffentlichter Bericht beschreibt die bisherigen Ergebnisse der Forschungsarbeit.
Schmerzen bei Demenz zu identifizieren ist problematisch
„Die Herausforderung beim Verständnis von Schmerzen bei Menschen mit Demenz besteht darin, dass die Ausdrucksformen von Schmerzen bei diesen Personen oft mit psychiatrischen Problemen verwechselt werden“, berichtet Studienautorin Professorin Eleni Stroulia von der University of Alberta in einer Pressemitteilung.
Besseres Verständnis von Schmerzen bei Demenz benötigt
Deshalb versuchte die Forschungsgruppe herauszufinden, wie neue Technologien – beispielsweise in Form von Apps – genutzt werden können, um die Schmerzen von Menschen mit Demenz besser zu verstehen. Dies könnte in Zukunft dazu beitragen die Behandlung von Schmerzen bei Personen mit Demenz erheblich zu verbessern.
App baut auf erprobter Methode auf
Die neue App soll dazu dienen, eine Beobachtungscheckliste mit Stift und Papier zu digitalisieren. Solch eine Checkliste wurde in der Vergangenheit bereits zur Beurteilung von Schmerzen bei Demenz-Erkrankten genutzt.
App soll auch Daten speichern und verwalten
Die neu entwickelte Anwendung soll nicht nur Menschen im Gesundheitswesen helfen auftretende Schmerzen bei an Demenz erkrankten Personen zu identifizieren, sie soll auch Daten über auftretende Schmerzen sicher speichern und helfen, diese zu verwalten.
Bewältigungstechniken für Schmerzen beurteilen
Die App soll auf breiter Basis anwendbar sein und auch eine Einschätzung dazu ermöglichen, wie gut Bewältigungstechniken für Schmerzen auf individueller Ebene funktionieren. So könnte die Entscheidungsfindung bei der angemessenen Versorgung von betroffenen Personen unterstützt werden.
Verbesserte Behandlung von Schmerzen bei Demenz in Aussicht
Auf der Makroebene könnte die weit verbreitete Anwendung einer solchen App die Qualität und Wirksamkeit der Versorgung von Demenzkranken erheblich verbessern. „Wenn wir über diese Art von Daten verfügen, können wir Modelle erstellen, um die Auswirkungen verschiedener Interventionen zu verstehen”, betont Professorin Stroulia. Dies könnte zu erheblichen Vorteilen bei der Behanldung von Schmerzen bei Demenzkranken führen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mahnoor Zahid, Natasha L Gallant, Thomas Hadjistavropoulos, Eleni Stroulia : Behavioral Pain Assessment Implementation in Long-Term Care Using a Tablet App: Case Series and Quasi-Experimental Design, in JMIR Mhealth Uhealth (Veröffentlicht 22.04.20 in Vol 8, No 4 (2020): April), JMIR Mhealth Uhealth
- App promises to improve pain management in dementia patients, University of Alberta (Veröffentlicht 26.05.2020), University of Alberta
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.