Beschäftigte in Deutschland immer länger krank
Erst vor wenigen Monaten war über die höchste Anzahl an Krankschreibungen seit 20 Jahren berichtet worden. Nun liegen laut einem Zeitungsbericht neue Zahlen vor. Demnach waren Arbeitnehmer in Deutschland im vergangenen Jahr im Durchschnitt rund 15 Tage krank.
Jeder Beschäftigte fehlte letztes Jahr im Schnitt 15 Tage
Der Krankenstand war im ersten Halbjahr 2016 so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr. Dies geht aus einer Analyse der gesetzlichen Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor, wie vor wenigen Monaten berichtet wurde. Nun liegen neue Zahlen zu Krankmeldungen im vergangenen Jahr vor, die zeigen, dass die Beschäftigten in Deutschland 2015 deutlich länger krank waren, als in den Vorjahren. Wie die „Bild“-Zeitung meldete, fehlte jeder Beschäftigte im Schnitt an 15,2 Tagen im Job.
Über eine halb Milliarde Arbeitstage krankheitsbedingt ausgefallen
Im Jahr 2014 waren es noch 14,4 Tage, 2013 sogar nur 11,8 Tage. Dies gehe aus dem Bericht der Bundesregierung „über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ hervor. Den Angaben zufolge seien im vergangenen Jahr 587,4 Millionen Arbeitstage wegen Krankheit ausgefallen.
Dies seien 44 Millionen mehr gewesen als 2014. Laut der Zeitung hätten sich die krankheitsbedingten Produktionsausfälle auf 64 Milliarden Euro belaufen, sieben Milliarden mehr als im Vorjahr. Demnach habe jeder Krankheitstag 109 Euro Produktionsausfall gekostet.
Wenig Krankheits-Fehlzeiten im Bereich Erziehung und Unterricht
Bezieht man noch mit ein, dass viele Arbeitnehmer krank zur Arbeit gehen, dürfte die Zahl der Tage an denen Mitarbeiter gesundheitlich beeinträchtigt waren, noch höher sein.
Laut dem „Bild“-Bericht gab es die meisten Krankheitstage bei der Land- und Forstwirtschaft (14,6 Tage je Krankschreibung), im Verkehrs- und Lagerbereich (14,2) sowie in der Nahrungs- und Genussbranche (13,5). Die wenigsten Krankheits-Fehlzeiten habe es demnach im Finanz- und Versicherungsgewerbe sowie im Bereich Erziehung und Unterricht (je 9,3 Tage) gegeben.
Bei der öffentlichen Verwaltung besonders oft Krankmeldungen
Den Angaben zufolge seien die häufigsten Krankschreibungen bei der öffentlichen Verwaltung registriert worden. Im Schnitt habe sich bei den Behörden jeder Beschäftigte 1,71 Mal im Jahr krankgemeldet.
Die wenigsten Krankenfälle seien in der Land- und Forstwirtschaft (0,72 Krankmeldungen), im Gastgewerbe (0,74) sowie in der Informations- und Kommunikationsbranche (1,07) registriert worden. (ad)
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