Arthritis verursacht Gelenkschmerzen, Steifheit und Entzündungen. Viele Betroffene greifen nach einer Wärmflasche oder einem Kühlkissen, um Linderung zu finden. Aber ist Wärme oder Kälte besser gegen die Schmerzen?
Die Rheumatologin Dr. Rochelle Rosian erklärt in einem Beitrag der Cleveland Clinic (USA), wann man bei Arthritis Wärme oder Kälte anwenden sollte, und gibt einige Hinweise, wie man zwischen Heiß- und Kalttherapien abwechselt.
Wie helfen Wärme und Kälte bei Arthritis?
Wärme und Kälte sind beides einfache, kostengünstige Methoden zur Linderung von Arthritisschmerzen.
„Kälte reduziert Schwellungen und betäubt den Bereich, während Wärme die Muskeln lockert, die Flexibilität erhöht und die Durchblutung fördert“, erklärt Dr. Rosian.
Die Kältetherapie wirkt, indem sie die Blutgefäße zusammenzieht, was den Blutfluss zu den Gelenken und Muskeln reduziert. Wärmetherapie hingegen erweitert die Blutgefäße, was die Durchblutung verbessert.
Wärme gegen Arthritisschmerzen
Ist Wärme gut gegen Arthritisschmerzen?
Ja – und um Wärme sicher anzuwenden, empfiehlt Dr. Rosian ein warmes Bad für etwa 20 Minuten. Sie können auch eine warme Dusche nehmen. Ziehen Sie sich danach warm an, um die Wirkung zu verlängern. Ein Heizkissen oder eine Wärmflasche sind weitere gute Möglichkeiten, einen Bereich aufzuwärmen.
„Sie können auch einen feuchten Waschlappen etwa 20 Sekunden lang in der Mikrowelle erhitzen“, empfiehlt sie. „Testen Sie es, um sicherzustellen, dass er nicht zu heiß ist. Wickeln Sie ihn in ein trockenes Handtuch und legen Sie ihn auf den schmerzenden Bereich.“
Vorteile der Anwendung von Wärme bei Arthritis
Die Vorteile der Anwendung von Wärmetherapie umfassen:
- Muskeln werden entspannt
- Muskelkrämpfe werden reduziert
- Gelenke werden gelockert
- Muskel- und Gelenksteifheit werden reduziert
- Die Flexibilität wird gesteigert
- Die Durchblutung wird gesteigert
Nachteile der Anwendung von Wärme bei Arthritis
Wärmetherapie kann ein gutes Mittel gegen Arthritisschmerzen sein, aber Sie müssen bei der Temperatur vorsichtig sein – wenn es zu heiß ist, können Sie Ihre Haut verbrennen.
Bei der Wärmetherapie gibt es keine universelle Temperatur, Sie sollten also eine Temperatur finden, die für Sie angenehm ist. Eine gute Empfehlung ist, die Duschtemperatur zwischen 33,3 und 37,7 Grad Celsius zu halten.
„Bei Verletzungen oder Entzündungen kann die Anwendung von Wärme und die daraus resultierende erhöhte Durchblutung zu einer Zunahme der Schwellung führen“, warnt Dr. Rosian.
Kälte bei Arthritisschmerzen
Die einfachste Art der Kältetherapie ist die Verwendung eines Eisbeutels. Wenden Sie ihn jeweils 20 Minuten lang an. Mit Gel gefüllte Kühlkissen sind preiswert und in verschiedenen Größen und Formen erhältlich.
„Sie sollten mehrere im Gefrierschrank aufbewahren“, sagt Dr. Rosian. „Gefrorene Erbsen oder Eiswürfel in einem Beutel funktionieren auch.“
Vorteile der Anwendung von Kälte bei Arthritis
- Die Vorteile der Kältetherapie umfassen:
- Entzündungen und Schwellungen werden reduziert
- Schmerzen werden gelindert
Nachteile der Anwendung von Kälte bei Arthritis
Kältetherapie kann helfen, Ihre Schmerzen zu lindern. Sie sollten kalte oder gefrorene Gegenstände in ein Handtuch wickeln, bevor Sie sie auf Ihre Haut legen. Wenn Sie das nicht tun, riskieren Sie Erfrierungen oder Hautschäden.
Behandlung mit Wärme und Kälte abwechseln?
Wenn es um Wärme oder Kälte bei Arthritis geht, probieren Sie beides aus und verwenden Sie, was für Sie am besten funktioniert. Sie können sich morgens für eine Wärmetherapie entscheiden und später am Tag auf eine Kältetherapie umsteigen.
Bei einer akuten Verletzung, wie einem Muskelriss oder einer verletzten Sehne, wird normalerweise empfohlen, zunächst Eis aufzulegen, um Entzündungen und dumpfe Schmerzen zu lindern. Sobald die Entzündung abgeklungen ist, kann Wärme verwendet werden, um die Steifheit zu lindern.
Bei chronischen Schmerzzuständen wie Osteoarthritis scheint Wärme am besten zu wirken. Aber Dr. Rosian teilt mit, dass manche Menschen feststellen, dass Kälte auch hilft, die Schmerzen zu lindern.
„Denken Sie daran, dass Bewegung ein wichtiger Teil der Behandlung von Arthritis ist. Wärme und Kälte können auch verwendet werden, um das Training etwas einfacher zu machen“, fügt sie hinzu. „Versuchen Sie, vor dem Training Wärme anzuwenden, um die Muskeln zu lockern, und danach Kälte, um Schmerzen zu minimieren.“
Fazit
Wenn es um Wärme- oder Kältetherapie geht, liegt die Wahl bei Ihnen. Abhängig von den Symptomen, die Sie haben, kann eine Methode besser wirken als die andere – oder Sie stellen fest, dass eine Kombination aus Wärme- und Kältetherapie Ihre Symptome lindert.
Und wenn Sie immer noch nicht sicher sind, welche Methode für Sie am besten ist, können Sie laut Dr. Rosian immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen, um Empfehlungen zur Linderung Ihrer Schmerzen und Beschwerden zu erhalten.
„Wärme und Kälte sind großartige Optionen, um Schmerzen und Steifheit im Alltag oder bei Schüben zu lindern“, wiederholt sie. „Denken Sie also daran: ‚Wärme zum Aufwärmen‘ und ‚Eis zum Abkühlen‘, damit die Gelenke den ganzen Tag über beweglich bleiben.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Ice or Heat: What’s Better for Soothing Arthritis Pain?, (Abruf: 02.02.2025), health.clevelandclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.