Hamburg und München: Ärzte verordnen vergleichsweise wenig Pillen
Die Arzneimittelausgaben sind in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. In den deutschen Großstädten gibt es jedoch enorme Unterschiede, wie viele Medikamente Ärzte ihren Patienten verschreiben. In München und Hamburg beispielsweise werden vergleichsweise wenig Pillen verordnet.
Mehr Medikamente verschrieben
Die Arzneimittelausgaben in Deutschland sind in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Im Jahr 2014 lagen sie bei rund 40 Milliarden Euro. Zwar verschreiben Ärzte mehr Medikamente, doch nicht in allen Städten ist dies gleich verteilt. So verordnen beispielsweise Hamburger Ärzte nach Angaben der Barmer GEK eher weniger Medikamente als ihre Kollegen in anderen deutschen Großstädten. Wie die Kasse mitteilte, bekamen Versicherte in der Hansestadt im Jahr 2014 durchschnittlich Arzneimittel im Wert von 481 Euro verschrieben.
In Hamburg und München werden weniger Pillen verordnet
Noch niedriger waren die Pro-Kopf-Kosten für Medikamente in München mit 467 Euro, Stuttgart mit 468 und Frankfurt mit 478 Euro. Deutlich mehr musst die Barmer GEK für die Medizin ihrer Versicherten im Schnitt in Köln (514), Düsseldorf (516), Berlin (522), Dresden (542) und Leipzig (587) bezahlen. Die Kasse hatte schon Ende vergangenen Jahres bekannt gegeben, dass die Ausgaben in den neuen Bundesländern deutlich höher sind als in den alten, obwohl herausgerechnet wurde, dass dort mehr Alte leben. Bundesweit beliefen sich die Arzneimittelkosten bei der Barmer GEK auf 4,5 Milliarden Euro beziehungsweise 520 Euro je Versichertem.
Starker Anstieg der Arzneimittelkosten
Den Angaben zufolge stiegen die Arzneimittelkosten im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent. Wie auch andere Kassen berichteten, sei vor allem ein Rückgang bei den Rabatten der Arzneimittelindustrie ein Grund für den Anstieg. Die Senkung des Herstellerrabatts ist gesetzlich geregelt. Mehrere Versicherer hatten in diesem Zusammenhang Maßnahmen gefordert, um den Anstieg der Arzneimittelumsätze einzudämmen. Allerdings seien auch die hohen Preise von Originalpräparaten für die Zunahme der Kosten verantwortlich. Laut Zahlen des Statistikdienstleiters Insight Health entfielen 2014 auf die zehn umsatzstärksten Arzneimittel über zehn Prozent des Gesamtumsatzes in den Apotheken. (ad)
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