Vitamin D mit Auswirkungen auf Asthma-Erkrankungen?
Viele Menschen leiden unter Asthma, wobei auch Kinder relativ häufig betroffen sind. Den Ergebnissen einer aktuellen Studie zufolge könnte bei den Erkrankungen Vitamin D möglicherweise eine wesentliche Rolle spielen.
Ein iranisches Forschungsteam der University of Kerbala hat den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Asthma im Kindesalter untersucht und dabei auffällige Überschneidungen festgestellt. Die entsprechenden Studienergebnisse wurden in dem „Journal of Preventive Diagnostics and Treatment Strategies in Medicine“ veröffentlicht.
Millionen Asthmakranke weltweit
Asthma ist ein extrem weit verbreitetes Beschwerdebild, von dem weltweit Millionen Menschen betroffen sind, berichten die Forschenden. Die chronische Atemwegserkrankung werde insbesondere durch eine verstärkte Entzündung der Atemwege und eine Überempfindlichkeit der Atemwege gekennzeichnet.
Vitamin D und Asthma
Vitamin D ist laut den Forschenden aufgrund seiner immunmodulatorischen Wirkungen bei Asthma von besonderem Interesse und ein 25-Hydroxyvitamin-D-Mangel im Serum gelte als Risikofaktor für die Entwicklung schwerer chronischer Krankheiten, bei denen Entzündungsvorgänge eine Rolle spielen.
In einigen früheren Studien seien bereits Zusammenhänge zwischen Vitamin D und Asthma aufgezeigt worden, wobei andere Untersuchungen jedoch zu gegensätzlichen Ergebnissen kamen, erläutert das Forschungsteam.
In der aktuellen Studie überprüften die Forschenden nun anhand der Daten von Kindern, die wegen Asthma das Lehrkrankenhaus für Kinderheilkunde in Kerbala aufsuchten, ob ein Zusammenhang mit einem Vitamin-D-Mangel vorliegen könnte.
Signifikant niedrigere Vitamin-D-Serumspiegel
Insgesamt 55 asthmakranke und 66 gesunde Kinder im Alter bis 14 Jahren wurden in der Studie als Untersuchungs- und Kontrollgruppe aufgenommen. Für beide Gruppen wurden demografische Informationen und der Body-Mass-Index erfasst, erläutern die Forschenden. Auch wurde bei allen 116 Kindern der 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel im Blut gemessen.
„Im Vergleich zur Kontrollgruppe wurden in der Patientengruppe signifikant niedrigere Vitamin-D-Serumspiegel festgestellt“, berichten die Fachleute von den Ergebnissen. So hätten sechsundvierzig asthmakranke Kinder (92 Prozent) einen Vitamin-D-Mangel aufgewiesen (30 ng/ml oder weniger 25-Hydroxyvitamin D).
Kein signifikanter Zusammenhang sei zwischen dem Vitamin-D-Spiegel und dem Alter, dem Geschlecht, Fettleibigkeit, der Sonnenexposition und der Nahrungsaufnahme bei Asthma festzustellen gewesen.
Kein Kausalzusammenhang nachgewiesen
Die Studie hat gezeigt, dass die Häufigkeit von Vitamin-D-Mangel bei Kindern mit Asthma im Vergleich zu den Kontrollpersonen deutlich erhöht ist, resümieren die Forschenden. Inwiefern hier ein Kausalzusammenhang besteht, lässt sich aus den aktuellen Studienergebnissen allerdings nicht ablesen und muss nun in weiteren Forschungsarbeiten überprüft werden. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Nabaa Mohammed Jawad Al-Tuama, Zuhair Mahdi Almusawi, Haidar Abdul Amir Najim Abood, Ali Abutiheen, Karrar Mohammed Jawad Al-tuama: The Association Between Vitamin D Deficiency and Childhood Asthma; in: Journal of Preventive Diagnostics and Treatment Strategies in Medicine (veröffentlicht 15.06.2022), jpdtsm.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.