Durch die Kombination von Yoga, aeroben Training und Atemtraining ist es möglich, die Lungenfunktion von Menschen mit Asthma deutlich zu verbessern. Dies widerspricht der weitverbreitete Ansicht, dass körperliche Betätigung bei Asthma ein Risiko ist.
In einer neuen Studie, die in dem englischsprachigen Fachjournal „Annals of Medicine“ veröffentlicht wurde, untersuchten Forschende der Henan Normal University in China anhand einer Metaanalyse die Auswirkungen verschiedener Arten von Training auf die Lungenfunktion bei erwachsenen Menschen.
Verschiedene Datenbanken wurden ausgewertet
Das Team analysierte verschiedene randomisierte kontrollierte Studien, in denen die Auswirkungen von Bewegung auf die Lungenfunktion bewertet wurde. Die ausgewerteten Forschungsarbeiten stammten aus elektronischen Datenbanken wie PubMed, Cochrane Library, Web of Science und CNKI.
Studien umfassten 2.155 Teilnehmende mit Asthma
So wurden insgesamt 28 Studien zur Analyse bestimmt, welche 2.155 Teilnehmende mit Asthma umfassten. Das Team untersuchte, wie sich verschiedene Maßnahmen auf die Lungenfunktion auswirken. Dabei handelte es sich um Atemtraining, aerobes Training, Entspannungstraining, Yoga und Atemtraining in Kombination mit aeroben Training.
Die Ergebnisse zeigen, wie wirksam bestimmte Arten von Bewegungstraining die Lungenfunktion und körperliche Leistungsfähigkeit bei Erwachsenen verbessern können.
Wie wirkte sich das Training auf die Lungenfunktion aus?
Laut den Forschenden erreichten alle fünf untersuchten Arten von Trainingsmaßnahmen eine größere Wirksamkeit bei der Verbesserung der Lungenfunktionsmessungen im Vergleich zur konventionellen Rehabilitationskontrollgruppe.
Die Fachleute berichten weiter, dass sowohl Atemtraining, aerobes Training, Entspannungstraining, Yoga und auch Atemtraining in Kombination mit aerobem Training zu Verbesserungen der Werte des forcierten Atemvolumens in der ersten Sekunde (FEV1) und des sogenannten Peak Expiratory Flow (PEF) führten.
Außerdem verbesserten aerobes Training, Atemtraining, Yoga und Atmemtraining in Kombination mit aerobem Training das Niveau der sogenannten forcierten Vitalkapazität (FVC). Atemtraining, aerobes Training und Yoga verbesserten laut den Forschenden zudem auch das FEV1/FVC-Verhältnis.
Vorteile einzelner Trainingsmaßnahmen
Es zeigte sich, dass ein Entspannungstraining die signifikanteste Wirkung auf die Verbesserung der FEV1-Werte hatte. Atemtraining in Kombination mit aerobem Training hatte dagegen die deutlichste Wirkung auf die Verbesserung der FVC-Werte, wogegen Yoga die PEF-Werte am signifikantesten verbesserte, berichten die Fachleute.
Training sollte individuelle Faktoren berücksichtigen
„Diese Ergebnisse sollten den Angehörigen der Gesundheitsberufe, die ein Bewegungstraining für die Behandlung erwachsener Asthmapatienten verschreiben, wertvolle Erkenntnisse liefern. Es ist jedoch wichtig, bei der Gestaltung von Bewegungs-Rehabilitationsprogrammen individuelle Faktoren wie die Familiengeschichte, die Dauer der Erkrankung und Umwelteinflüsse zu berücksichtigen“, erläutert Studienautor Shuangtao Xing in einer Pressemitteilung.
Der Fachmann fügt hinzu, dass es zur Optimierung von Behandlungsergebnissen für Asthma nötig sei, Maßnahmen in ihrer Trainingsintensität, Häufigkeit und die Dauer des Trainings an den individuellen physischen und psychischen Gesundheitszustand von Betroffenen anzupassen.
„Atemtraining in Kombination mit aerobem Training und Yoga scheinen besonders vorteilhaft zu sein und bieten potenzielle Möglichkeiten für effektive Behandlungsansätze”, fasst Xing die Ergebnisse zusammen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Shuangtao Xing, Shijie Feng, Dan Zeng: Effect of exercise intervention on lung function in asthmatic adults: a network meta-analysis; in: Annals of Medicine (veröffentlicht 25.04.2023), Annals of Medicine
- Taylor & Francis Group: Exercise training and yoga can help improve lung function in adults with asthma (10.08.2023), Taylor & Francis Group
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.