Enge Kontaktpersonen sollten sich vorsorglich untersuchen lassen
Bei einem in der Gemeinschaftsunterkunft Gransee (Oberhavel) lebenden Asylbewerber ist Lungentuberkulose (TBC) diagnostiziert worden. Dies teilt aktuell der Landkreis Oberhavel mit. Demnach seien bereits alle erforderlichen Maßnahmen zur Verhinderung einer Weiterverbreitung angelaufen. Unter anderem gelte es nun, alle engen Kontaktpersonen des Patienten in den vergangenen Monaten ausfindig zu machen, damit diese vorsorglich untersucht werden könnten.
Patient wird stationär behandelt
In der brandenburgischen Stadt Gransee ist ein Mann an Lungentuberkulose (TBC) erkrankt. Wie der Landkreis Oberhavel berichtet, war die Diagnose bei dem in einer Gemeinschaftsunterkunft lebenden Asylbewerber bereits vergangene Woche gestellt worden. Dies sei der erste Krankheitsfall in einer Gemeinschaftsunterkunft im Landkreis, insgesamt habe es in den vergangenen fünf Jahren in Oberhavel jährlich zwischen einem bis sechs Fälle von Tuberkulose gegeben.
Übertragung der Tuberkulose kann nur direkt vom Erkrankten erfolgen
Der Patient werde stationär behandelt und es gehe ihm „den Umständen entsprechend wieder gut“, so die Mitteilung. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, seien alle erforderlichen Überwachungsmaßnahmen im Fachbereich Gesundheit sofort eingeleitet worden. Dies beinhalte auch, sämtliche Personen ausfindig zu machen, mit denen der Mann in den vergangenen zwei bis sechs Monaten engen Kontakt hatte. In Frage kämen hier z.B. andere Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft, Sozialarbeiter, Reinigungskräfte oder Polizeibeamte. Sofern diese Kontaktpersonen wiederum engen Kontakt zu anderen Menschen hatten, müssten diese jedoch nicht in die vorbeugenden Umgebungsuntersuchungen einbezogen werden, „da eine Übertragung der Tuberkulose nur direkt vom Erkrankten erfolgen kann“, informiert der Landkreis Oberhavel weiter.
Ansteckung erfolgt vor allem über Tröpfcheninfektion
Bei der Tuberkulose (TBC) handelt es sich um eine ansteckende, chronische Infektionskrankheit, die früher auch als “Schwindsucht” bezeichnet wurde. Auslöser sind so genannte „Mykobakterien“, welche überwiegend die Lunge befallen und vor allem durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen und Sprechen übertragen werden. Typischerweise zeigen sich zu Beginn eher unspezifische Symptome wie Husten, Nachtschweiß und eine leicht erhöhte Temperatur. Später nehmen die Beschwerden zu und es können z.B. hohes Fieber, anhaltender Husten mit Auswurf und Atemnot auftreten. Die Krankheit ist inzwischen durch Antibiotika gut behandelbar. Da die notwendigen Medikamente jedoch in vielen Ländern aus Kostengründen nicht zur Verfügung stehen, stellt TBC nach wie vor die weltweit häufigste tödliche Infektionskrankheit dar. (nr)
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