Ohne Chemie Wespen vertreiben
30.07.2013
Jetzt ist die Zeit der Wespen. Die Wespenstiche können vor allem für Allergiker gesundheitliche Folgen haben. Und auch sonst stören die kleinen schwarz-gelb-gestreiften Tiere, wenn beispielsweise ein Picknick in freier Natur ansteht. Um die Wespen zu vertreiben, müssen allerdings keine Chemiekeulen ausgepackt werden. Meist reichen einfache Mittel, um die Stechtiere wieder zu vertreiben.
Nicht selten geraten Menschen in Panik, wenn sie von Wespen umzingelt sind. Bei einer Insektenstichallergie können die Stiche sogar fatale Folgen für die Gesundheit haben. Und auch sonst jucken und schmerzen betroffene Hautstellen, wenn eine Wespe zugestochen hat. Wir zeigen auf, wie die Tiere auch ohne Chemie fern gehalten werden können.
Wespennester am Haus nicht selbst entfernen
Befindet sich ein Wespennest im oder am Haus, so sollte dieses auf keinen Fall selbst entfernt werden. Wer ungsachgemäß das Nest „quasi angreift“, riskiert den Unmut der bis zu 7000 zählenden Wespengemeinschaft. Denn genau so viele Tiere leben in einem durchschnittlichem Nest. Dieser Unmut äußert sich dann mit einem Angriff, der durch eine Vielzahl von Stichen sogar zum Tode führen kann. Von daher ist es ratsam die Beseitigung einen Fachmann zu überlassen. Während Schädlingsbekämpfer meist Chemie einsetzen, entfernt ein Imker die Wespen auf ökologische Art und Weise.
Wer möchte, dass die Nester ganz zerstört werden, sollte daran denken, dass auch Wespen wie alle anderen Lebewesen auch, eine hohe Nützlichkeit besitzen. Denn keineswegs ernähren sich die Insekten hauptsächlich von süßen Leckereien, die auf den Gartentischen stehen. Vielmehr verspeisen die Tierchen vor allem Blattläuse und kleinere Käfer. Sie sorgen damit für eine ausgewogene Population im Tierreich. Gebe es die Wespen nicht mehr, stünden beispielsweise Gartenbesitzer einer weitaus größeren Insektenplage gegenüber.
Der Trick mit dem Fake-Nest
Trotzdem, und das ist nicht zu leugnen, sind die Tiere auch lästig. Um sie vom Haus fernzuhalten, könnte folgender Trick ausprobiert werden. Um die Wespen davon abzuhalten, ein neues Nest zu bauen, sollten sich Hausbesitzer genau die Stelle aussuchen, bei der Wespen in der Vergangenheit oft ein Nest bauten oder wo es sinnvoll erscheint, die Tiere würden an der Stelle eins bauen. Sabine Mertens, Expertin für Umwelt und Naturschutz: „Eine braune zerknüllte Papiertüte sorgt dafür, dass die Wespen davon ausgehen, ein anderes Wespen-Nest sei bereits an dieser Stellen. Das sorgt dafür, dass sie weiterziehen, um sich eine andere Bleibe zu suchen“.
Alternatives Essen den Wespen anbieten
Damit wäre aber noch nicht geklärt, was zu tun ist, um die Wespen vom Frühstückstisch im Garten fernzuhalten. Eine Möglichkeit ist, anderes Futter weiter entfernt auszulegen, damit sie sich dort in Ruhe niederlassen können. Wenn sie am Tisch sind, können die Wespen mit einer langsamen Handbewegung behutsam weggestrichen werden. Die ruhige Bewegung ist dabei außerordentlich wichtig, damit den Insekten nicht signalisiert wird, man wolle sie angreifen. „Im Normalfall sind Wespen nicht sehr stechfreudig“, sagt Mertens. Ein Stich kommt meistens durch hektische und wuchtige Bewegungen zustande. Falsch ist es aber auch, die Wespen weg zu pusten. Auf das Kohlendioxid in der Atemluft reagieren die Tiere nicht selten aggressiv.
Kühlen nach einem Wespenstich
Hat eine Wespe doch noch zugstochen, ist die erste Maßnahme kühlen. Abschwellende Mittel oder eine Zwiebel können dafür sorgen, dass die Stichstelle nicht übermäßig anschwillt. Wurde eine Wespe versehentlich verschluckt und diese hat aber noch einen Stich in den Hals oder im Mund abgesondert, ist es wichtig schnell einen Notarzt zu verständigen. Die Schwellung kann schnell zu Atemnot führen.
Interessant ist auch, dass bei einigen Wespenarten bei einem Stich besondere Stoffe abgesondert werden, die andere Wespen alarmieren. Die anderen Insekten kommen der vermeintlich angegriffenen „Schwester“ zur Hilfe. Daher ist es wichtig, den Ort des Geschehens schnell zu verlassen und sich in Sicherheit zu begeben.
Im Herbst und mit dem ersten Kälteeinbruch sterben die Wespenvölker wieder aus. Nur die Jungköniginnen bleiben übrig und verkriechen sich in Hausdämmung oder morschem Holz, um sicher zu Überwintern. Im kommenden Sommer werden sie erneut ein Nest und damit ein neues Wespenvolk aufbauen. (sb)
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Bild: Erika Hartmann / pixelio.de
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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