Foto mit Halal- Fleisch löst Shitstorm auf Facebook aus
Ein Foto, das angeblich aus einem Edeka-Markt stammt, sorgt derzeit für große Aufregung in den sozialen Netzwerken. Der Grund: Auf dem Bild ist eine Fleischpackung mit der Aufschrift “halal”, zu sehen. Viele Kunden reagierten verärgert und kündigten sogar einen zukünftigen Boykott der Supermarkt-Kette an. Doch das Unternehmen reagierte schnell und sorgte auf seiner Facebook-Seite für Aufklärung.
Kunden rufen zum Boykott auf
Die Aufregung im Netz war groß, nachdem ein Bild mit Halal-Fleisch in der Auslage eines Supermarkts aufgetaucht war. Denn schnell machte es die Runde, dass das Foto angeblich in einer hiesigen Edeka-Filiale aufgenommen worden sei. Tierschützer reagierten empört und kritisierten das Unternehmen scharf, viele Kunden machten ihrem Unmut über Facebook Luft und riefen zum Boykott auf. Kommentare wie „Solange ihr Halal-Produkte verkauft, werde ich keinen Fuß mehr in einen eurer Märkte setzen!“ machten deutlich, was offenbar allein der Aufdruck „halal“ auslösen kann.
Schächten ist hierzulande verboten
Mit dem arabischen Wort “halal” bezeichnen Muslime Fleisch, welches nach den muslimischen Vorschriften „erlaubt“ ist. Es dadurch gekennzeichnet, dass die Tiere dafür ohne Betäubung mit einem Schnitt durch die Kehle getötet werden und ausbluten ( “Schächten”). So soll sicher gestellt werden, dass Muslime beim Fleisch essen kein Blut verzehren, denn dies ist laut dem Koran untersagt. In Deutschland ist das Schächten von Tieren ohne Betäubung nach § 17 des Tierschutzgesetzes (TierSchG) verboten – allerdings kann aus religiösen Gründen eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden.
Edeka reagiert auf Facebook auf die Vorwürfe
Edeka reagierte prompt über Facebook und nahm Stellung zu dem Foto. „Eine Schächtung von Tieren lehnt EDEKA grundsätzlich ab. Und das betäubungslose Schlachten ist in Deutschland aus Tierschutzgründen grundsätzlich verboten. Bei EDEKA gibt es keine Fleisch- oder Wurstwaren, die von geschächteten Tieren stammen!“, so der Kommentar des Lebensmittel-Konzerns. Weiter hieß es, dass Halal-Schlachtungen „keineswegs mit rituellen Schächtungen gleichzusetzen“ seien, denn „der Begriff ‚halal‘ bedeutet im Kern, dass es sich um Lebensmittel handelt, die gemäß des islamischen Ritus ‚rein‘ und damit zur Nahrungsaufnahme geeignet sind“, so das Unternehmen weiter.
Daher unterscheide sich die „Halal-Schlachtung, wie sie vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist, nicht von konventionellen Schlachtungen.” Edeka teilte mit, dass einzelne wenige Kaufleute im Konzernverbund auch Halal-Produkte führen, doch die Aufregung sei unbegründet, da das Foto nicht aus einer Edeka-Filiale stamme. Die genaue Herkunft ist stattdessen unbekannt. Einige Median berichteten jedoch, dass es aus einem älteren Beitrag aus den News der BBC stamme und in Frankreich aufgenommen wurde. (nr)
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