Ambrosia ist in vielen Bundesländern wie beispielsweise Rheinland-Pfalz zunehmend verbreitet
Eindringlich warnen Allergologen und Umweltschützer vor der zunehmenden Ausbreitung der Ambrosia in Deutschland. Im Zuge des Klimawandels und der damit einhergehende Verlängerung der Vegetationsperiode drohe eine zunehmende Verbreitung der invasiven Pflanzenart. Damit würde sich auch die jährliche Leidenszeit vieler Heuschnupfen-Patienten deutlich verlängern. Im August ist aufgrund des Beginns der Ambrosia-Blüte ein massiver Anstieg der Pollenbelastung zu erwarten.
Auch in Rheinland-Pfalz ist die Ambrosia-Pflanze zunehmend verbreitet, so die Mitteilung der Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf den Naturschutzbund (NABU) Rheinland-Pfalz. In den vergangenen vier Jahren seien aus dem Bundesland 240 Ambrosia-Funde auf einer speziellen Internet-Plattform gemeldet worden und in 219 Fällen habe es sich um die Sorte „Ambrosia artemisiifolia“ (beifußblättriges Traubenkraut) gehandelt. In jüngerer Vergangenheit haben sich die Meldungen neuer Vorkommen zudem deutlich erhöht und seit Juni wurden 17 Funde registriert.
Ausbreitung über Vogelfutter
Den Angaben der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft zufolge stammt die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) ursprünglich aus Amerika und wurde vor etwa 150 Jahren nach Europa importiert. In den letzten Jahren habe sich der invasive Neophyt hier verstärkt ausgebreitet. Einen wesentlichen Ausbreitungsweg stelle verunreinigtes Vogelfutter dar. In den südosteuropäischen Ländern, wo Vogelfutter produziert wird, seien viele Ackerflächen teilweise stark mit Ambrosia verseucht. Die invasive Pflanzenart wachse zum Beispiel auf Sonnenblumenfeldern und gerate so in das Futter. Weil in den vergangenen Jahren die Sommer länger und wärmer geworden sind, erreiche die spätblühende Ambrosia auch hierzulande Fruchtreife, so dass sich die Pflanze nach erstmaliger Aussaat weiter verbreiten kann, erläutert die Nachrichtenagentur „dpa“ unter Berufung auf die NABU-Expertin Laura Kettering.
Hohes Allergiepotenzial der Ambrosia
Angesichts des hohen allergenen Potentials der Ambrosia sollten entdeckte Pflanzen dringend beseitigt werden. Aufgrund der enormen Pollenproduktion ist das allergene Potential der Ambrosia laut Angaben der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft „um ein Vielfaches höher als bei Gräserpollen.“ Zudem verlängere sich durch die späte Blüte im August und September die sonst übliche Pollensaison um zwei Monate. Für Allergiker sei das vermehrte Auftreten der Ambrosia daher ein großes Problem. Eine weitere Ausbreitung der Pflanze müsse auch aus Gründen der Allergieprävention verhindert werden. (fp)
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