Ausdauertraining fördert Herzgesundheit und verjüngt die Zellen
Dass man durch Sport bis ins hohe Alter fit und gesund bleiben kann, konnte auch schon in verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt werden. Vor allem Ausdauertraining empfiehlt sich hier. Es tut nicht nur der Herzgesundheit gut, sondern verjüngt auch die Zellen, wie eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zeigt.
Ältere Menschen sind heute viel fitter als früher
Senioren sind heute im Durchschnitt so fit wie noch nie zuvor. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass es auch bei älteren Menschen populär geworden ist, sich regelmäßig zu bewegen. Untersuchungen zeigen: Körperliche Fitness hält Herz und Gehirn jung. Sport ist eine Möglichkeit, um jünger zu bleiben als man ist. Ausdauersport bietet sich dafür offenbar besonders gut an, wie eine neue Studie zeigt.
Ausdauersport fördert auch das Wohlbefinden
Ein moderates, personalisiertes Ausdauersportprogramm über sechs Monate führt bei Frauen mit vorwiegend sitzender Tätigkeit zu einer Verbesserung von Parametern der kardiovaskulären Funktion, insbesondere der Blutgefäßelastizität und des diastolischen Blutdrucks.
Darüber hinaus wird ein Fortschreiten des metabolischen Syndroms verhindert, das allgemeine Wohlbefinden gefördert und die Arbeitsfähigkeit verbessert.
Das zeigt eine aktuelle Studie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim präsentiert wurde.
Besonders Frauen mit schlechter körperlicher Fitness profitierten
Die Durchführung der Studie erfolgte mit Unterstützung des Exzellenzcluster REBIRTH sowie der Deutschen Stiftung für Herzforschung.
„In Bezug auf eine Zellverjüngung haben vor allem Frauen mit einer schlechten körperlichen Fitness vom moderaten Ausdauertraining profitiert“, so Dr. Dominik Berliner, Klinik für Kardiologie und Angiologie, MHH, laut einer Mitteilung.
„Für eine Zellverjüngung bei Frauen mit besserer Ausgangsfitness ist möglicherweise ein intensiveres Ausdauertraining notwendig.“
Biologisches Alter
In die multidisziplinäre randomisierte Studie wurden 291 Mitarbeiterinnen der Medizinischen Hochschule Hannover im Alter von 45 bis 65 Jahren eingeschlossen, alle Teilnehmerinnen waren Nichtraucherinnen und hatten eine überwiegend sitzende Tätigkeit.
Verglichen wurden Teilnehmerinnen, die ein Ausdauersportprogramm von 210 Minuten pro Woche für sechs Monate absolvierten, mit einer Kontrollgruppe, die inaktiv blieb.
Als primärer Endpunkt der „Rebirth active women“-Studie wurde die Veränderung in der Telomerlänge nach sechs Monaten untersucht.
Die Telomerlänge wird aus mononukleären Zellen aus dem Blut mittels Realtime-PCR bestimmt und gilt als Marker des Zellalters bzw. des biologischen Alters.
Sekundäre Endpunkte der Studie waren Veränderungen der maximalen Sauerstoffaufnahme, kardiovaskuläre Parameter, sowie Messgrößen des metabolischen Syndroms, des allgemeinen Wohlbefindens und der Arbeitsfähigkeit.
Sechsmonatiges Ausdauersportprogramm
Das Ausdauersportprogramm beinhaltete ein sechsmonatiges, individuell von Sportmedizinern zugeschnittenes Programm.
„Die Programmadhärenz der Trainingsgruppe war insgesamt sehr gut“, berichtet Dr. Berliner.
Im Durchschnitt wurden 207 ± 17 Minuten pro Woche trainiert. Im Vergleich zur Kontrollgruppe verbesserte sich die Trainingsgruppe signifikant in Bezug auf maximale Sauerstoffaufnahme, Pulswellengeschwindigkeit, Arbeitsfähigkeit und metabolisches Syndrom.
„Es zeigte sich zudem eine signifikante Zunahme der Telomerlänge in der Sportgruppe, während in der Kontrollgruppe keine relevante Änderung nachweisbar war“, so Dr. Berliner.
„Bei Einteilung der Probandinnen nach ihrem Fitnesszustand zeigte sich ein starker Effekt der Telomerlängenzunahme bei Probandinnen mit einer schlechten Ausgangsfitness während die Trainingseffekte auf die Telomerlänge bei Probandinnen mit besserer Ausgangsfitness in dieser Intensität nicht zu sehen war.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.