Durch genügend Licht am Arbeitsplatz Unfälle vermeiden
Durch eine ausreichende Beleuchtung am Arbeitsplatz kann man nicht nur Augenbeschwerden im Büro vorbeugen, sondern auch Unfälle vermeiden. Denn bei zu wenig Licht ermüden wir schneller. Auch die Konzentration lässt nach. Dies erhöht die Unfallgefahr.
Arbeit kann krank machen
Lange Arbeitszeiten und Dauerstress bei der Arbeit machen immer mehr Menschen körperlich und psychisch krank. Um Erkrankungen, die durch den Job entstehen, entgegenzuwirken, wird von Fachleuten unter anderem dazu geraten, auf eine gute Ergonomie am Arbeitsplatz zu achten, um beispielsweise Rückenschmerzen zu verhindern. Wichtig ist auch eine gute Beleuchtung. Dadurch kann man nicht nur das Risiko für Beschwerden wie Augenflimmern reduzieren, sondern auch die Unfallgefahr senken. Darauf weist die österreichische Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) hin.
Anpassung der Beleuchtung
Licht und Beleuchtung haben nicht nur Einfluss auf die Sicherheit am Arbeitsplatz, sondern auch auf die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit.
Wir brauchen gutes Licht, um gut zu sehen. Dieses Licht kann die Sonne als natürliche Quelle (Belichtung) oder eine künstlich geschaffene sein (Beleuchtung).
Die Stärke von Licht und Beleuchtung wird gemessen in Lux. An einem sonnigen Sommertag beträgt sie im Freien rund 100.000 Lux, an einem trüben Wintertag misst man im Vergleich dazu nur ca. 5.000 Lux.
Ein gut beleuchtetes Büro sollte mindestens 500 Lux am Arbeitsplatz aufweisen, Prüf- und Kontrollarbeitsplätze brauchen hingegen zumeist deutlich mehr Beleuchtung.
Durch Reflexionen oder Blendungen durch Licht können Beschäftigte beeinträchtigt werden. Blendung wird als sehr unangenehm erlebt und führt nicht nur zu gesundheitlichen Problemen der Augen, sondern kann sich auch unangenehm auf die Körperhaltung auswirken.
Die ständigen, oft unmerklichen Anpassungen der Augen an die unterschiedlichen Helligkeiten am Arbeitsplatz und dessen Umgebung können zu einer Überlastung der Augenmuskeln führen. Trockene Augen, Kopfschmerzen oder Nackenverspannungen sind dann oft die Folge.
Lichtbedarf steigt mit zunehmendem Alter
Auch das Alter spielt bei Licht und Beleuchtung eine gewisse Rolle. „Mit zunehmendem Alter steigt der Lichtbedarf deutlich an“, so AUVA-Präventionsexperte Michael Wichtl.
„Etwa ab dem 40. Lebensjahr beginnt bei allen Menschen eine spürbare, langsam anwachsende Verschlechterung der Sehleistung, mit rund 50 Jahren vermindert sich die Sehschärfe deutlich.“
Der Fachmann erläuterte weiter: „Mit fortschreitendem Alter kommen weitere Einschränkungen hinzu, diese Veränderungen sind jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich – ergonomisch sehr gut gestaltete Arbeitsplätze sind für alle Altersstufen geeignet und bewirken, dass die Arbeitsleistung in keinem Alter beeinträchtigt wird.“
Gute Lichtstimmung sorgt für Wohlbefinden
Nicht nur für die Sehfunktion spielt die spektrale Zusammensetzung des Lichts eine wichtige Rolle – sie nimmt auch Einfluss auf die innere Uhr des Menschen. Dafür sind spezielle Sinneszellen auf der Netzhaut verantwortlich, diese reagieren auf den Blauanteil des Tageslichts besonders sensibel.
Um diesen Effekt gesundheitsfördernd zu nutzen, ist es besonders wichtig, dass das Tageslicht in seinem natürlichen Verlauf stärker in die Arbeitsräume gelangt.
Es kann auch nach sorgfältiger Lichtplanung die spektrale Zusammensetzung der künstlichen Beleuchtung dem Tageslichtverlauf angepasst werden.
Eine gute Lichtstimmung kann zusätzlich unsere Umgebung angenehm erscheinen lassen sowie Wohlbefinden und Motivation bei der Arbeit fördern.
Viele Firmen nutzen eine entsprechende Farb- und Lichtumgebung für Arbeits- und Pausenräume, um durch die Wirkung des Lichts sowohl das Leistungsvermögen als auch den Erholungseffekt der Beschäftigten zu unterstützen.
Schlechte Beleuchtung führt zu höherer Fehlerhäufigkeit
„Die Fehlerhäufigkeit wird durch schlecht beleuchtete Arbeitsplätze, die uns Objekte schwer unterscheiden lassen, erhöht. Gleiches gilt auch bei Blendungen oder Reflexionen zum Beispiel auf Bildschirmen, die durch zu helle Fenster oder Wände entstehen können“, so Wichtl.
„Oft können schon kleine und einfache ergonomische Maßnahmen die Beleuchtungssituation an Arbeitsplätzen optimieren. Mit Bildern oder einer anderen Wandfarbe können beispielsweise weiße Wände oder helle Flächen, die Licht stark reflektieren, durchbrochen werden.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.