Wie wirkt sich Eierverzehr auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus?
Der Verzehr von Eiern und dessen Auswirkung auf die Gesundheit des Menschen sind schon seit langem Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen und Diskussionen. Eier können zwar eine gute Nährstoffquelle sein, sie sollen aber auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Ist das aber tatsächlich so?
Immer wieder verweisen Fachleute auf die gesunden Nährstoffe, die in Hühnereiern enthalten sind: hochwertiges Protein, wertvolle Mineralstoffe und wichtige Vitamine. Allerdings soll hoher Eierverzehr auch dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu erhöhen. Doch die derzeitige Studienlage zeigt keine eindeutigen Auswirkungen des Eierkonsums auf kardiometabolische Erkrankungen.
Ergebnisse bisheriger Studien untersucht
Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in einer aktuellen Mitteilung schreibt, sind Eier reich an biologisch hochwertigem Protein und weiteren essenziellen Nährstoffen wie fettlöslichen Vitaminen und Mineralstoffen. Gleichzeitig ist das Eigelb aber fett- und cholesterinreich. Ein Ei von etwa 60 g enthält demnach 240 mg Cholesterin.
Ein hoher Verzehr von Eiern wurde lange Zeit als kritisch angesehen, hauptsächlich wegen des hohen Cholesteringehalts und dem damit verbundenen Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Eine aktuelle Übersichtsarbeit, die in der Fachzeitschrift „ERNÄHRUNGS UMSCHAU“ (Teil 1 und Teil 2) veröffentlicht wurde, hat die Ergebnisse bisheriger Metaanalysen und systematischer Reviews sowie neuerer Kohorten- und Interventionsstudien zum Zusammenhang zwischen Eierverzehr und dem Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und für Diabetes mellitus Typ 2 sowie die Effekte auf kardiovaskuläre Risikofaktoren untersucht.
Fokus auf die Gesamtqualität der Ernährung
Anhand der Studienergebnisse „lassen sich keine eindeutig negativen, jedoch auch keine eindeutig positiven Auswirkungen des Eierverzehrs auf das Risiko für die untersuchten Endpunkte aufzeigen“, schreiben die Fachleute.
Der DGE zufolge kann aufgrund dieser widersprüchlichen Ergebnisse aktuell keine konkrete Verzehrmenge für Eier abgeleitet werden.
Daher sollte der Fokus nicht auf einer Diskussion über Grenzwerte für den Eierverzehr beziehungsweise die damit verbundene Cholesterinzufuhr, sondern auf der Gesamtqualität der Ernährung und einem gesunden Lebensstil liegen.
Weniger tierische Lebensmittel verzehren
Eine unbegrenzte Menge an Eiern ist laut der DGE im Rahmen einer pflanzenbetonten Ernährung dennoch nicht zu empfehlen. Eier können als tierische Lebensmittel den Speiseplan ergänzen und Bestandteil einer vollwertigen Ernährung sein.
Weniger tierische Lebensmittel zu essen hat nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern vermindert auch die negativen Einflüsse auf die Umwelt und das Klima. Bei der Produktion tierischer Lebensmittel ist der Verbrauch von Ressourcen und der Ausstoß schädlicher Treibhausgase deutlich höher als bei der Produktion pflanzlicher Lebensmittel.
Eine einfache und schnelle Orientierung für eine gesundheitsfördernde Lebensmittelauswahl kann der DGE-Ernährungskreis bieten.
Weitere Informationen, wie man die Lebensmittelvielfalt bewusst und ausgewogen genießen kann, geben die 10 Regeln der DGE für eine vollwertige Ernährung. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Eierverzehr: Fokus auf Gesamtqualität der Ernährung legen, (Abruf: 02.03.2020), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
- ERNÄHRUNGS UMSCHAU: Eierverzehr und kardiometabolische Erkrankungen: eine Bestandsaufnahme, Teil 1, (Abruf: 02.03.2020), ERNÄHRUNGS UMSCHAU
- ERNÄHRUNGS UMSCHAU: Eierverzehr und kardiometabolische Erkrankungen: eine Bestandsaufnahme, Teil 2, (Abruf: 02.03.2020), ERNÄHRUNGS UMSCHAU
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): DGE-Ernährungskreis, (Abruf: 02.03.2020), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE): Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE, (Abruf: 02.03.2020), Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.