Arzneimittel-Rückstände im Trinkwasser können Autismus auslösen
08.06.2012
Rückstände von Psychopharmaka im Trinkwasser können Autismus auslösen. Das jedenfalls stellten Forscher der Idaho State University School anhand eines Versuchs mit Tieren fest. Die Wissenschaftler stellen nun die Frage, inwieweit die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragbar sind. Derzeit existieren zudem keine genauen Angaben zu den Konzentrationen der Arzneimittelrückstände in Trinkwasser.
Im Versuchsaufbau kontaminierten die Forscher das Wasser in einem Aquarium mit minimalen Zusätzen von Medikamentenresten. Hierfür verwandten sie Arzneien gegen Depressionen und Epilepsie. Für die Studie wurden Fettkopf-Elritzen verwendet, da deren Gene Autismus vorbelasteten Menschen ähnlich sind. Im Anschluss stellten sie fest, dass sich die im Gehirn typischen Gene für Autismus durch die Arzneimittelzufuhr veränderten. Für die Wissenschaftler stellt sich nunmehr die Frage, ob die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragbar sind. Einige weitere Studien weisen daraufhin, dass tatsächlich Arzneimittelreste im Trinkwasser zu finden sind. „Vorbelastete Menschen könnten somit einem höheren Risiko für Autismus ausgesetzt sein“, wie die Wissenschaftler resümierten.
Allerdings ist der Anteil von Medikamentenresten wesentlich geringer, als die Konzentrationen, die während der Studie verwandt wurden. Die Forschungsergebnisse weisen daher auf ein potentielles Risiko hin, dass mit weiteren Studien erforscht werden muss. Experten weisen in diesem Zusammenhang daraufhin, alte Arzneimittel sachgerecht zu entsorgen. Diese könnten zum Beispiel bei der Apotheke abgegeben werden. (sb)
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