Eine Woche vorab: Babys früher auf Zeitumstellung vorbereiten
Langschläfer können sich kommendes Wochenende freuen: in der Nacht von Samstag auf Sonntag endet die Sommerzeit und die Uhren werden wieder eine Stunde zurückgestellt. Die zusätzliche Stunde Schlaf erfreut zwar die meisten, doch vor allem Babys und Kleinkinder macht die Umstellung zu schaffen. Sie sollten langsam darauf vorbereitet werden.
Zeitumstellung belastet die Gesundheit
Alle halbe Jahre ist es wieder soweit: Die Zeitumstellung steht vor der Tür. In der Nacht zum 30. Oktober werden die Uhren auf Winterzeit zurückgestellt. Die zusätzliche Stunde Schlaf bekommt allerdings nicht jedem, sondern bringt bei vielen Menschen die „innere Uhr“ durcheinander und kann dadurch zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen, Schwindel, Müdigkeit und Schlafstörungen führen. Vor allem auch Babys und Kleinkindern kann die Umstellung zu schaffen machen. Experten raten, sie schon einige Tage vorher darauf vorzubereiten.
Eine Stunde zusätzlicher Schlaf
Wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) auf seiner Webseite „kinderaerzte-im-netz.de“ berichtet, haben Babys und Kleinkinder mit der Zeitumstellung mitunter stark zu kämpfen. Wenn die Uhren in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Stunde zurückgestellt werden, ändert sich abrupt ihr gewohnter Schlaf-Wach-Rhythmus.
Laut dem Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), Alfred Wiater, sei die Problematik umso ausgeprägter, je jünger die Kinder sind. Insbesondere Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten haben demnach Probleme, wenn sich zeitliche Abläufe ändern. Sie sind dann möglicherweise unausgeschlafener und quengeliger als sonst. Es kann bis zu einer Woche dauern, bis sich Babys an die Zeitumstellung gewöhnt haben.
Bei Babys mit der Zeitumstellung eine Woche früher beginnen
Wie Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum in Klingenmünster, erklärte, könnten Eltern den Kleinen die Umstellung jedoch erleichtern, indem sie die Zeitumstellung etwas vorwegnehmen.
So könne man bei Babys schon etwa eine Woche vor der Umstellung damit beginnen und die Kleinen jeden Tag zehn Minuten später ins Bett bringen. „Mit der Zeitumstellung gehen sie dann gewissermaßen zur normalen Zeit ins Bett und stehen zur normalen Zeit auf“, erläuterte Weeß.
Bei Kleinkindern reicht es aus, ein paar Tage vor der Zeitumstellung damit zu beginnen – sie können dann jeden Tag 15 Minuten später ins Bett gehen.
Essenszeiten anpassen
Doch nicht nur die Zeiten des Zubettgehens und Weckens sollten angepasst werden. Laut Wiater gehe es dabei auch um den Tagesablauf, beispielsweise die Essenszeiten, die ebenfalls entsprechend leicht von Tag zu Tag verschoben werden sollten.
Wenn die Kinder schon etwas älter sind, kann der Samstag der Zeitumstellung ein passender Moment für Großzügigkeit sein. Dann können Eltern dem Nachwuchs, der noch etwas aufbleiben will, ruhig nachgeben. Schlafen die Kinder später, werden sie in der Regel auch später wach. Dadurch haben auch Eltern etwas von der geschenkten Stunde.
Abschaffung der Sommerzeit
Da viele Menschen mit der Zeitumstellung erhebliche Schwierigkeiten haben und sich zudem der ursprünglich erhoffte Nutzen – Energieeinsparung durch bessere Ausnutzung des Tageslichts – nicht erfüllt hat, ist mittlerweile ein Großteil der Deutschen für eine Abschaffung der Sommerzeit. So zeigten Umfragen, dass fast zwei Drittel der Teilnehmer die Sommerzeit für unnötig halten und diese am liebsten abschaffen würden. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.