Badeotitis lässt sich einfach vorbeugen
04.07.2013
Für viele startet nun die schönste Zeit im Jahr: Sommerzeit bedeutet Ferienzeit und damit suchen große und kleine Sonnenanbeter wieder die Nähe zum Wasser. Mit der Badezeit beginnt aber auch die Hochsaison für Gehörgangsentzündungen, der sogenannten Badeotitis. Damit der Badespaß nicht jäh mit Ohrenschmerzen endet, schützen sich begeisterte Schwimmer am besten mit einfachen Mitteln vor Infektionen. So verhindert das regelmäßige Ausspülen der Gehörgänge mit klarem Wasser nach dem Schwimmen und das anschließende Trocken mit einem Fön die Keimbesiedlung.
„Beim Schwimmen und Baden entsteht im Ohr ein feuchtwarmes Klima, das eine äußere Gehörgangsentzündung, also die Entzündung der Haut zwischen Ohrmuschel und Tommelfell begünstigt. Im Wasser vorhandene Bakterien gelangen beim Baden in die Ohren. Bleibt das Wasser danach im Gehörkanal, weicht es die Haut auf und Keime dringen leichter ein“, erklärt Dr. Uso Walter, Duisburger HNO-Arzt und Vorstandsvorsitzender des HNOnet NRW, was genau passiert. „Die normale Keimflora wird so durch eventuell krankmachende Keime verändert und eine Entzündung entsteht, die sogenannte Badeotitis.“ Wer häufig Wasser ins Ohr bekommt, spült zudem den schützenden Ohrenschmalzfilm aus und das Risiko einer Entzündung steigt. Erste Symptome reichen von Juckreiz bis hin zu teilweise starken Ohrenschmerzen. Später kommen manchmal eitrige oder blutige Absonderungen aus dem betroffenen Ohr hinzu. Die Haut des Gehörgangs zeigt sich in machen Fällen gerötet, geschwollen, trocken und schuppig oder feucht. Schwellen Gehörgänge zu, beeinträchtigt dies unter Umständen sogar das Hörvermögen.
Betroffene suchen am besten schon bei den ersten Anzeichen einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf. Er untersucht und reinigt gegenenfalls das Ohr. Eventuell kommen auch mit Medikamenten getränkte Mullstreifen im Gehörgang zum Einsatz. Bei Bedarf verschreiben Ärzte antibiotische und entzündungshemmende Tropfen und gegebenenfalls auch Schmerzmittel. Aber auch auf naturheilkundliche Therapien wie Neuraltherapien und Phytotherapien setzen HNO-Ärzte bei Ohrenentzündungen. „In der Regel heilt die Badeotitis dann innerhalb weniger Tage ohne Komplikationen aus. Wichtig in dieser Zeit: Ohren stets trocken halten“, kommentiert Dr. Walter.
Vorbeugen kann jeder durch einfache Maßnahmen. Am besten auf das Bad in verschmutzten Gewässern verzichten. Wer aber auch dort unbedingt schwimmen will, dichtet seine Ohren mit Stöpseln oder auch mit Vaseline angefetteter Watte während der Badezeit ab. Ein Ausspülen der Gehörgänge mit klarem Wasser nach dem Schwimmen und das anschließende Trocknen mit einem Föhn helfen ebenfalls, die Badeotitis zu verhindern. Da auch kleinste Verletzungen im Gehörgang die Entzündung begünstigen, sollten Betroffene vermeiden, in Ohren mit dem Fingernagel sowie anderen spitzen Gegenständen zu kratzen oder sie mit Wattestäbchen zu säubern. Solche Verletzungen führen aber nicht nur während der Badesaison zu Gehörgangsentzündungen. Gleiches gilt für die übertriebene Reinigung mit Shampoo oder Seife. Diese erhöht den ph-Wert im Gehörgang und zerstört das schützende Milieu. (pm)
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