Wie wirkt sich ein erhöhter Anteil an Bauchfett aus?
Übergewicht und Fettleibigkeit können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Forscher fanden jetzt heraus, dass ein höherer Anteil an Bauchfett mit einer reduzierten kognitiven Funktion assoziiert ist.
Die Wissenschaftler des Trinity College Dublin stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass ein höherer Anteil an Bauchfett mit reduzierten kognitiven Funktionen bei irischen Erwachsenen über 60 Jahren verbunden war. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „British Journal of Nutrition“.
Daten von mehr als 5.000 Teilnehmenden wurden ausgewertet
Für die aktuelle Untersuchung analysierten die Experten die Daten von mehr als 5.000 Menschen. Dabei fanden sie heraus, dass ein höherer Anteil an Bauchfett mit einer reduzierten kognitiven Funktion in Verbindung stand. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass Menschen, welche übergewichtig sind, nicht so gut bei Tests von Gedächtnis und visuospatialen Fähigkeiten abschnitten, verglichen mit Menschen mit einem normalen Körpergewicht, sagen die Forscher.
In Irland gibt es sehr viele adipöse Menschen
In Irland wird mehr als die Hälfte der Bevölkerung über 50 Jahren als adipös eingestuft. Nur 16 Prozent der Männer und 26 Prozent der Frauen haben einen Body-Mass-Index (BMI) im Normalbereich, sagen die Mediziner. Die Forscher fanden bei ihrer Untersuchung heraus, dass ein höheres Verhältnis von Taille zu Hüfte mit einer verminderten kognitiven Funktion verbunden war.
Schützen Muskeln die kognitive Funktion?
Dies könnte durch eine erhöhte Sekretion von Entzündungsmarkern durch Bauchfett erklärt werden, die bereits zuvor mit einem höheren Risiko für eine gestörte Wahrnehmung in Verbindung gebracht wurde, erklären die Forscher. Die Mediziner fanden heraus, dass ein gesunder BMI die kognitive Funktion schützt. BMI ist ein Rohmaß für Körperfett und kann nicht zwischen fett- und fettfreier Masse (Muskeln) unterscheiden, was die Forscher vermuten lässt, dass der Muskel wahrscheinlich der schützende Faktor ist.
Überflüssiges Gewicht beeinflusst die Gesundheit des Gehirns
Angesichts der hohen Prävalenz von Übergewicht und Adipositas in der älteren Bevölkerung und der wirtschaftlichen und sozialen Belastung durch kognitive Dysfunktion legen die Ergebnisse der aktuellen Studie nahe, dass die Verringerung der Adipositas eine kosteneffektive öffentliche Gesundheitsstrategie zur Prävention des kognitiven Verfalls bieten könnte.“Während wir seit einiger Zeit wissen, dass Fettleibigkeit mit negativen gesundheitlichen Folgen verbunden ist, wird durch die Ergebnisse der neuen Studie klar, dass Fettleibigkeit und überflüssiges Gewicht die Gesundheit des Gehirns beeinflussen kann“, sagt Studienautor Conal Cunningham vom Trinity College Dublin in einer Pressemitteilung. Diese Feststellung könnte erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben. (as)
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