Bayern: Anstieg der psychisch bedingten Arbeitsausfälle
10.05.2011
In Bayern können immer mehr Menschen aufgrund einer psychischen Störung nicht mehr zur Arbeit gehen. Nach Angaben der Krankenkasse AOK sind die psychisch bedingten Arbeitsausfälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 54 Prozent gestiegen. Hauptverantwortlich sind zunehmender Stress und Arbeitsdruck.
54 Prozent mehr Krankentage aufgrund psychischer Leiden
Auch in Bayern ist ein sprunghafter Anstieg von Arbeitsausfällen aufgrund von psychischen Leiden wie Depressionen oder Burnout zu beobachten. Laut einer Studie der Allgemeinen Ortskrankenkasse AOK Bayern ist die Zahl der psychisch bedingten Arbeitsausfälle um 54 Prozent gestiegen. Insgesamt verursachten solche Erkrankungen rund 9 Prozent aller Arbeitsunfähigkeiten. Hauptursache für den sprunghaften Anstieg seien die enorm gewachsenen Ansprüche im Arbeitsleben sowie der zunehmende Stress am Arbeitsplatz. Nach wie vor sind die häufigsten Ursachen für Arbeitsausfälle Störungen des Bewegungsapparates mit Symptomen wie Rückenschmerzen oder Hüftschmerzen (24 Prozent). An Platz der häufigsten Gründe einer Krankschreibung waren 2010 Grippe- und Atemwegserkrankungen mit 11 Prozent.
Insgesamter Krankenstand unter dem Bundesdurchschnitt
Der gesamte Krankenstand ist in Bayern allerdings trotz vermehrter psychischer Leiden auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Durch krankheitsbedingte Arbeitsausfälle gingen den Arbeitgeber rund 4,2 Arbeitstage verloren. Vor gut zehn Jahren waren es noch 4,9 Tage. Verglichen mit allen anderen Bundesländern sind in Bayern Arbeitnehmer am wenigsten krank. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 4,8 Kalendertagen. Für die Auswertung verwandte die Krankenkasse die anonymisierten Daten von rund 2,1 Millionen bayrischen Krankenversicherten der AOK Bayern. Untersucht wurden Krankheitstage und Krankheitsgründe. (sb)
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