Studie: Fußballer der englischen Premier League haben schlechte Zähne
In der Vergangenheit waren Zähne im britischen Profifußball meist nur Thema wenn der ehemalige Premier League Spieler Luis Suárez wieder mal einen Gegenspieler biss. Nun haben sich aber Forscher mit der Zahngesundheit der Fußballspieler auf der Insel beschäftigt. Laut ihrer Studie hat ein Großteil der Ballkünstler schlechtere Zähne als andere junge Männer. Dies kann sogar ihre sportlichen Leistungen beeinträchtigen.
Englische Profifußballer mit Zahnproblemen
Deutsche Gesundheitsexperten warnten vor kurzem: Karies bei Kleinkindern nimmt immer mehr zu. Die Zahnfäule ist aber auch für viele Erwachsene ein Problem. In Großbritannien ist es offenbar unter Großverdienern weit verbreitet: Einer neuen Untersuchung zufolge haben zahlreiche Fußballer in der englischen Premier League so schlechte Zähne, dass ihre spielerischen Fähigkeiten beeinträchtigt sind. Wie es in der Studie, die in der Fachzeitschrift „British Journal of Sports“ veröffentlicht wurde, heißt, hätten fast 80 Prozent der Fußballprofis in Großbritannien Karies. Rund sieben Prozent litten den Angaben zufolge sogar unter so starken Zahnschmerzen, dass sie ihre sportliche Fähigkeit beeinträchtigt sahen.
Zustand der Zähne schlechter als bei anderen jungen Männern
Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP zeigten sich die Autoren der Studie überrascht, dass die Clubs kaum Zahnärzte für ihre Spieler beschäftigen, obwohl sie sonst riesige Summen in diese investieren. Der Studie zufolge ist der Zustand der Zähne der Profifußballer im Schnitt schlechter als der anderer junger Männer in Großbritannien. Demnach leiden fünf Prozent unter einer irreversiblen Erkrankung des Zahnfleischs. Der Londoner Zahnexperte Ian Needleman, der die Untersuchung mit sechs Zahnärzten vorgenommen hatte, berichtetete, dass in einigen Fällen sogar eine Infektion der Weisheitszähne festgestellt worden sei.
Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit
Für die Studie wurden 187 Profifußballer im Durchschnittsalter von 24 Jahren von acht Clubs aus der Premier League sowie der zweiten und dritten Liga untersucht. Welche Profis an der Untersuchung wurde nicht bekannt, doch den Angaben zufolge waren Spieler von Manchester United, Southampton, Swansea City und West Ham United mit dabei. Die Sportler wurden zum Zustand ihrer Zähne befragt sowie zu den Auswirkungen auf ihre Leistungsfähigkeit und ihr Privatleben. Jeder sechste Befragte berichtete demnach von Zahnschmerzen, und jeder vierte reagierte empfindlich auf heiße oder kalte Getränke. Rund 20 Prozent der Befragten gaben an, dass die Erkrankung von Zähnen und Zahnfleisch die Lebensqualität beeinträchtige.
Zahngesundheit der Spieler verbessern
Zudem fanden die Forscher heraus, dass die schlechte Zahngesundheit das Spiel der Kickerstars beeinträchtigt: „Sowohl die Leistung als auch das Wohlbefinden wird negativ beeinflusst“, sagte Needleman laut einem Bericht von „Spiegel Online“. Diese Daten beruhen jedoch auf subjektiven Einschätzungen der Fußballer. Die Studienautoren mahnten umgehende Maßnahmen an, um die Zahngesundheit der Sportler zu verbessern. Nach Angaben der Forscher könnte die große Menge an Sportgetränken, die die Profis zu sich nehmen, ein Grund für die schlechten Zähne sein. Sie hoben jedoch hervor, dass es bisher nur einige Hinweise und keine Belege für diesen Zusammenhang gebe.
Probleme auch aus anderen Sportarten bekannt
Needleman hatte bereits in einer früheren Untersuchung eine andere Hypothese aufgestellt: Die körperliche Verausgabung führe demnach bei vielen Sportlern zu einem trockenen Mund. Aufgrund der Dehydrierung und der Umstellung auf Mundatmung fehle ihnen der Speichel, der die Zähne vor Karies und Erosionen schützt. Auch aus anderen Sportarten sind überdurchschnittlich große Probleme mit der Zahngesundheit bekannt. Laut „Spiegel Online“ berichteten Mediziner, die während der Olympischen Sommerspiele in London 2012 im olympischen Dorf einen sportmedizinischen Service für die Athleten anboten, dass 30 Prozent aller Behandlungen bei den Athleten die Zähne betrafen. (ad)
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